Spanien springt ins Finale

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Gegen Außenseiter Slowenien drehen die Iberer nach der Pause auf und dürfen nun vom zweiten Titelgewinn nach 2005 träumen.

Von der Handball-WM berichtet Julian Meißner

Barcelona - WM-Gastgeber und Deutschland-Schreck Spanien hat erwartungsgemäß das Endspiel erreicht und darf vom zweiten Titelgewinn nach 2005 träumen ( DATENCENTER: Die WM-Ergebnisse).

Im Halbfinale schlugen die Iberer nach einer über weite Strecken dominanten, aber nur mit Abstrichen überzeugenden Vorstellung das Überraschungsteam aus Slowenien mit 26:22 (13:12).

"Ich bin froh, dass wir im Finale stehen, aber auch ein bisschen traurig, dass wir nicht so gut gespielt haben."", erklärte Julen Aguinagalde gegenüber SPORT1.

Spaniens Gegner im Endspiel ist Dänemark. Der Europameister setzte sich in einer teils hocklassigen Partie letztlich deutlich mit 30:24 (14:11) gegen Kroatien durch ( Bericht).

Iniesta schaut zu

Vor etwa 14.000 Zuschauern im nicht ausverkauften Palau Sant Jordi, darunter Barcas Star-Kicker Andres Iniesta, zeigten die Spanier eine deutliche Leistungssteigerung im zweiten Durchgang der mäßigen Partie gegen enttäuschende Slowenen.

Beste Werfer beim Sieger waren Joan Canellas (5) sowie Julen Aguinagalde und Trainersohn Valero Rivera junior (beide 3).

Für Slowenien, den EM-Finalisten von 2004, trafen Gasper Marguc (7/1) und Jure Dolenec (6) am häufigsten.

Gegenstoß als Erfolgsgarant

Garant für den spanischen Sieg war das Spiel über den Gegenstoß und einmal mehr die starke Deckung mit diesmal einem starken Torhüter Arpad Sterbik dahinter. Im Viertelfinale hatte noch Jose Manuel Sierra zwischen den Pfosten die Deutschen zur Verzweiflung getrieben.

Die Spanier gaben von Beginn an den Ton an, legten vor und unterbanden gut das slowenische Tempospiel mit konsequentem Rückzugsverhalten.

Vier Treffer in Folge, gekrönt vom 12:7 durch Rhein-Neckar Löwe Gedeon Guardiola, bedeuteten nach 24 Minuten die erste Fünf-Tore-Führung.

Außenseiter kommt zurück

Doch die Seleccion von Trainer Valero Rivera ließ den Außenseiter noch einmal ins Spiel zurückkommen. Dass zur Pause nur ein Tor Vorsprung für den großen Favoriten auf der Anzeige aufleuchtete, hatte vor allem einen Grund: Gorazd Skof. Der slowenische Keeper zeigte sich wie Sterbik in Höchstform, allerdings enttäuschten die Spanier in der Offensive auch spielerisch.

"Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und dem Spiel. Wir hatten Schwierigkeiten in der Abwehr, aber unser Torwartspiel war sehr gut", erklärte Rivera.

"Spanien ist keine Übermannschaft", konstatierte auch SPORT1-Experte Daniel Stephan zur Halbzeit.

Doch unter den eher zaghaften Anfeuerungsrufen der zumeist katalanischen Fans auf den Rängen forcierten die Spanier nach dem Seitenwechsel ihr Tempospiel und setzten sich zumeist über Gegenstöße beim 19:14 (47.) erneut auf fünf Tore ab.

Spanien muss sich strecken

Slowenien ohne Durschlagskraft

Joan Canellas und Abwehrchef Viran Morros mit einem weiteren Konter schraubten den Vorsprung gar auf sieben Treffer hoch - die Entscheidung.

"Slowenien hat keine Durchschlagskraft mehr", analysierte Stephan: "Das ist vergleichbar mit der deutschen Mannschaft in der zweiten Halbzeit."

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Und so waren die letzen zehn Minuten Formsache. Das Team von Kapitän Alberto Entrerrios erfüllte seine Pflicht und setzte sich souverän gegen den keinesfalls furchteinflößenden Gegner durch.

Traum vom Titelgewinn

Spanien spielt am Sonntag (17 Uhr LIVE im TV auf SPORT1) zum zweiten Mal ein WM-Finale, Slowenien muss sich am Samstag mit dem Kampf um Bronze begnügen. Es wäre die erste WM-Medaille in der slowenischen Handball-Geschichte.

Die Spanier dagegen träumen den Traum vom Titelgewinn im eigenen Land. Sollten die Gastgeber sich aber gegenüber dem Auftritt im Halbfinale nicht steigern, dürfte es im Endspiel ganz schwer werden.


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