Rechnungshof prüft Spitzensport

Der Bundesrechnungshof prüft in diesen Tagen die Finanzen des deutschen Spitzensports. Die Beamten wollen nach Informationen des Recherche-Ressorts der "WAZ" und des "Deutschlandfunks" wissen, was mit den 132 Millionen Euro passiert, die das Innenministerium pro Jahr in den Sport investiert. Seit langem bemängeln Experten und Politik, dass die Verwendung der Steuergelder wenig transparent ist.

Eine solche Überprüfung durch den Bundesrechnungshof hat es in den vergangenen Jahren nicht gegeben. "Wir prüfen in erster Linie das Bundesministerium des Innern, aber auch alle Bereiche, die von der Förderung des Spitzensports betroffen sind", sagte Rechnungshof-Sprecher Martin Winter. Wegen des laufenden Verfahrens wollte der Sprecher nicht sagen, welche Verbände und Institute von der Prüfung betroffen sind.

Dem Recherche-Ressort der "WAZ" und dem "Deutschlandfunk" liegt jedoch eine E-Mail des Bundesrechnungshofs an das Innenministerium vor. Darin steht, wer neben dem BMI noch von einer Prüfung betroffen ist. Anscheinend nehmen die Rechnungsprüfer auch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) sowie acht Spitzenverbände genauer unter die Lupe: Den Deutschen Turner Bund, den Ruder Verband, den Hockey- und den Fechter-Bund, den Schwimm-Verband, den Leichtathletik- und den Kanuverband sowie den Bund Deutscher Radfahrer.

Auch die Olympiastützpunkte Bayern und Rheinland müssen anscheinend ihre Bücher öffnen. Besuch bekommen haben auch drei staatlich geförderte Forschungsinstitute: Das Bundesinstitut für Sportwissenschaften das Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten FES und das Institut für Angewandte Trainingswissenschaften IAT.

Schon Ende 2011 entschied die oberste Kontrollbehörde des Bundes, sich die Förderung des Spitzensports genauer anzusehen. Mit der Prüfung habe man Anfang des Jahres begonnen, sagte Sprecher Martin Winter. "Wann die Prüfung beendet sein wird, kann ich nicht sagen. Das hängt davon ab, was wir für Feststellungen machen." Die Prüfung könnte sich je nach Verlauf bis zum Ende des Jahres ziehen.

Der Rechnungshof will die gesamte Haushalts- und Wirtschaftsführung des Spitzensports prüfen. Besonders genau wollen die Prüfer wissen, warum welcher Verband wie viel Geld bekommt und ob die Kriterien dafür angemessen sind. Im Zentrum stehen deshalb die Zielvereinbarungen. In diesen ist geregelt, wie viel zusätzliches Steuergeld ein Verband erhält und was er dafür leisten muss.


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