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Unter dem neuen Coach Gertjan Verbeek gibt es mit dem Remis für die Nürnberger einen ersten Achtungserfolg beim VfB Stuttgart.
Stuttgart - Gertjan Verbeek hat bei seiner Bundesliga-Premiere zumindest für ein kleines Aha-Erlebnis beim 1. FC Nürnberg gesorgt.
Der fränkische Traditionsverein holte sich beim Einstand des 51 Jahre alten Niederländers ein 1:1, bleibt aber auch im zehnten Saisonspiel ohne Sieg.
Mit nur sieben Punkten steht der Club auch mit dem neuen Coach aber weiter im Tabellenkeller. (Bilder des Spiels)
Auch für den ambitionierten VfB war das Remis zu wenig. Zwar sind die Schwaben nun seit siebten Partien unbesiegt, zuletzt reichte es für das Team von Trainer Thomas Schneider aber nur zu drei mageren Unentschieden. (DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle)
Vedad Ibisevic brachte Stuttgart in einem spielerisch dürftigen Südderby vor 48.460 Zuschauern bereits in der 3. Minute per Foulelfmeter in Führung.
Der FCN bewies aber Moral und erzielte nur drei Minuten später durch Josip Drmic den Ausgleich.
Verbeek lobt Defensive
Verbeek meinte hinterher: "Das Ergebnis ist nicht so schlecht. Aber das Spiel muss besser werden, der Ball war zu schnell wieder weg. Defensiv haben wir gut gekämpft. Wir hätten auch noch ein zweites Mal treffen können. Aber ich bin zufrieden.
Das erste Spiel sei immer wichtig für einen neuen Trainer, so Verbeek: "Wir haben einen Plan, zum Teil ist der aufgegangen. Mit dem Ergebnis kann ich leben. Nächste Woche gegen Freiburg muss der Sieg kommen."
Schneider sagte: "Schon wieder ein Unentschieden, damit können wir natürlich nicht zufrieden sein. Wir wollten die drei Punkte, wir wollten gewinnen, im ersten Moment ist das daher enttäuschend."
Und er fügte hinzu: "Wenn man die Tore nicht macht, kann man so ein Spiel auch nicht gewinnen. Schlimmer wäre es aber, wenn wir gar keine Chancen gehabt hätten."
Hoffnungsvoller Start für Vebeek
Für Verbeek, der erst am Dienstag die Nachfolge von Michael Wiesinger angetreten und bis zum Spiel nur drei Trainingseinheiten zur Verfügung hatte, begann seine erste Station im Ausland durchaus hoffnungvoll.
Der junge Niklas Stark (18) ging im Strafraum etwas ungeschickt gegen Alexandru Maxim zu Werke, Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken) entschied zurecht auf Strafstoß - und den verwandelte Ibisevic zu seinem siebten Saisontor.
FCN schlägt zurück
Doch die Franken zeigten ihrem neuen Coach, der im blauen Anzug meist ganz gelassen an der Seitenlinie stand, gleich einmal, dass sie auch zurückschlagen können.
Nach Pass von Timothy Chandler steuerte Drmic alleine auf den wiedergenesenen Sven Ulreich zu und vollendete gekonnt mit dem Außenrist. Für den Kroaten war es der vierte Treffer in dieser Spielzeit.
Nach dem spektakulären Beginn entwickelte sich eine flotte Partie mit viel Kampf, aber wenig spielerischer Klasse und vielen Fehlern.
Der VfB wirkte etwas zielstrebiger als der FCN, der in einigen Situationen vor der Pause seine Nervosität nicht ganz ablegen konnte.
Immerhin gelang es dem neunmaligen deutschen Meister in der ersten Hälfte immer wieder, wie von Verbeek gefordert, auch nach vorne zu spielen.
Gastgeber mit klareren Aktionen
Die klareren Aktionen hatten zunächst aber die Gastgeber: So auch in der 13. Minute, als Martin Harnik nach einem Alleingang am glänzend reagierenden FCN-Kapitän Raphael Schäfer scheiterte.
Glück hatte der Keeper in seinem 250. Bundesliga-Spiel allerdings, dass eine Hereingabe von Ibrahima Traore nur am Pfosten landete (23.).
Bundesliga-Torschützen 2013/2014
1. Platz (Stand: 25.10.2013)
7 Tore: Vedad Ibisevic (Stuttgart)
1. Platz
7 Tore: Sidney Sam (Leverkusen)
2. Platz
6 Tore: Stefan Kießling (Bayer Leverkusen)
2. Platz
6 Tore: Robert Lewandowski (Borussia Dortmund)
2. Platz
6 Tore: Anthony Modeste (Hoffenheim)
2. Platz
6 Tore: Nicolai Müller (Mainz 05)
7. Platz
5 Tore: Marco Reus (Dortmund)
7. Platz
5 Tore: Mario Mandzukic (Bayern)
7. Platz
5 Tore: Max Kruse (Gladbach)
7. Platz
5 Tore: Kevin Volland (Hoffenheim)
7. Platz
5 Tore: Roberto Firmino (Hoffenheim)
7. Platz
5 Tore: Pierre-Emerick Aubameyang (Dortmund)
7. Platz
5 Tore: Sami Allagui (Hertha BSC)
Kurz vor der Pause verpasste zudem erneut Harnik bei einem Kopfball aus kurzer Distanz die erneute VfB-Führung (45.+1).
Stuttgart, das auf den rotgesperrten Antonio Rüdiger und den angeschlagenen Gotoku Sakai verzichten musste, blieb auch nach dem Wechsel erst einmal am Drücker. Allerdings brachte wie zuvor schon Harnik auch Christian Gentner das Kunststück fertig, völlig freistehend neben das Tor zu köpfen (53.).
Verbeek verändert "ein bisschen was"
Der Club, bei dem Verbeek wie angekündigt nur "ein bisschen was" veränderte - im Gegensatz zum Spiel in Frankfurt (1:1) standen diesmal Robert Mak und Drmic in der Startelf -, war auch in dieser Szene defensiv nicht richtig sortiert. Ebenso wie beim Kopfball von Ibisevic (59.).
Nürnberg verlegte sich aufs Kontern. Den Offensivaktionen fehlte zu Beginn der zweiten Halbzeit aber die Zielstrebigkeit, um die auch nicht gerade souverän wirkende VfB-Defensive in Verlegenheit zu bringen.
Ginczek hat es auf dem Fuß
Die wackelte dann aber bedenklich, als der eingewechselte Daniel Ginczek plötzlich frei vor Ulreich auftauchte, der aber abwehren konnte (71.).
Auch bei einem Gewaltschuss von Hiroshi Kiyotake kurz darauf war der Stuttgarter Torwart zur Stelle. In der Schlussphase hatte erneut Ginczek die Führung auf dem Fuß, traf aber nur das Außennetz (82.).
Auf der Gegenseite vergab Maxim in der 90. Minute die Chance zur Entscheidung.
Beim VfB verdiente sich Ulreich die beste Note. Bei Nürnberg war Makoto Hasebe am auffälligsten.