Loeb: "Man musste absolut perfekt fahren"

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Weltmeister Sebastien Loeb hat mit seinem siebten "Monte"-Sieg sein außergewöhnliches Können einmal mehr bewiesen

Bei der Rallye Monte Carlo hat Sebastien Loeb einmal mehr gezeigt, dass er der unumstrittene König des Rallye-Sports ist. Auf der ersten Etappe übernahm der neunfache Weltmeister die Führung und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Die schwierigen Witterungsbedingungen machten aber auch Loeb zu schaffen. Nach der ersten Fahrt über den Col de Turini sagte er das berühmte Wort mit "Sch.." in die Mikrophone und meinte, dass es aufgrund des Schneematsches unfahrbar war. Dennoch hielt der Ausnahmekönner seinen Citroen auf der Straße und die Konkurrenz hatte nie den Hauch einer Chance gegen ihn.

Im Gegensatz zu den anderen Fahrern konnte Loeb aber mehr riskieren, denn in diesem Jahr sind nur vier Rallyes geplant, weshalb der Franzose nicht um den WM-Titel fährt. Sieg oder Niederlage lautet das Motto bei seiner Abschiedstournee und bei der "Monte" wurde es sein insgesamt siebter Triumph. "Es war sehr schwierig in diesem Jahr. Es war nass, trocken, verschneit, eisig und schon am Freitag gab es geschmolzenen Schnee. Es war sehr knifflig", blickt Loeb auf die vergangenen Tage zurück. "Man musste es bis ins Ziel schaffen. Es war sehr schwierig und ich bin überglücklich, dass ich es geschafft habe."

Speziell die erste Fahrt über den Col de Turini war knifflig und forderte einige Opfer, wie Jewgeni Nowikow, Jari-Matti Latvala und Juho Hänninen. "Das hat keinen Spaß gemacht", findet auch Loeb. Er musste die Straßen als Erster in Angriff nehmen. "Wir sind tolle Prüfungen gefahren, wie St. Jean en Royan. Dort war die Straße über 20 Kilometer mit Schnee bedeckt und es hat Spaß gemacht zu fahren. Samstagabend war das Problem, dass ich alles in jeder Kurve verlieren hätte können."

"Ich bin so langsam gefahren und habe in die Rückspiegel geblickt, um nach Seb (Ogier; Anm. d. Red.) Ausschau zu halten. Ich war so langsam und wusste nicht, was ich da mache." Loeb berichtete unmittelbar nach der Zieldurchfahrt, dass es unmöglich war schneller als 30 km/h zu fahren. Ansonsten würde man von der Straße fliegen. Auch die nachfolgenden Fahrer schlichen in langsamer Fahrt durch diese Prüfung.

Abgesehen davon genoss Loeb den "Monte"-Klassiker in vollen Zügen: "Es gab viele tolle Prüfungen mit viel Schnee. Das hatten wir bei der Rallye Monte Carlo schon seit einigen Jahren nicht. Für mich war es so die erste Monte Carlo und St. Bonnet war unglaublich, sehr rutschig. Man musste deshalb absolut perfekt fahren und das genieße ich." Aufgrund der wechselnden Straßenverhältnisse stand die Reifenwahl im Zentrum des Interesses.

Loeb winkt aber mit der Gelassenheit eines neunfachen Weltmeisters ab: "Für mich war die Reifenwahl nicht so schwierig. Vor dem Start waren die Bedingungen recht klar. Wir wussten, dass es manchmal etwas schwieriger sein würde, weil wir mit zwei Spike-Reifen und zwei Slicks fuhren. Wir machen das, weil man damit am schnellsten ist. Es macht aber keinen Spaß. Die Wahl war nicht schwierig."

Doch nicht nur Loeb feierte seinen siebten "Monte"-Triumph, sondern auch sein treuer Co-Pilot Daniel Elena. "Es ging um den Aufschrieb", meint er über seine Aufgabe. "Wir müssen jede Kurve lesen können und den Aufschrieb korrigieren. Das ist sehr schwierig", spricht Elena die wechselnden Verhältnisse an. "Aber wir sind so langsam gefahren, dass man Zeit zum Lesen hat. Es ist ein großer Druck, dass man die Korrekturen während der Verbindungsstrecken richtig vornimmt. Als wir die Turini-Schleife starteten, wurde ich erst bei der Zeitkontrolle fertig. Diese Witterungsbedingungen sind für die Co-Piloten sehr schwierig."

Nun stehen noch drei Rallyes im Programm von Loebs Abschiedstournee. Wird er den "Monte"-Klassiker vermissen? "Ich weiß es nicht. Ich habe die Entscheidung getroffen etwas anderes zu tun. Ich treffe Entscheidungen nicht, um dann etwas zu vermissen. Natürlich war ich seit über zehn Jahren im Rallye-Sport und es wird eine Veränderung sein. Ich werde etwas anderes machen", sagt Loeb am Tag nach seinem Triumph. "Vielleicht komme ich nächstes Jahr als Zuseher. Ich weiß es noch nicht. Ich werde euch im nächsten Jahr sagen, ob ich die Rallye vermissen werde."

Elena, der monegassischer Staatsbürger ist, hat im nächsten Jahr etwas anderes vor: "Ich werde im nächsten Jahr sicher starten und versuchen als Fahrer zu gewinnen", meint er mit einem Augenzwinkern. "Ich freue mich sehr über diesen Sieg, speziell als ich auf dem Podium meine Nationalhymne gehört habe. Für mich sind das sehr schöne Gefühle."


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