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Das Oranje-Team zittert sich gegen das verbissene Costa Rica ins Halbfinale. Van Gaal schickt am Ende Matchwinner Krul ins Tor.
Die Teamkollegen beglückwünschen Matchwinner Tim Krul. Die Bilder des WM-Spieltages ZUM DURCHKLICKEN
(Copyright: getty)
Salvador - Die Niederlande waren in höchster Not, doch dann kam Tim Krul.
Der extra für das Drama vom Punkt eingewechselte Torwart hat die Niederlande gegen Favoritenschreck Costa Rica mit Paraden gegen Bryan Ruiz und Michael Umana zu einem 4:3-Sieg im Elfmeterschießen geführt und im letzten Viertelfinale vor einer Blamage bewahrt. Nach 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden (DIASHOW: Die Bilder des WM-Spieltages).
"Auf der Bank war es ganz schlimm, mit ansehen zu müssen, wie wir Chance um Chance vergeben haben. Dann halte ich zwei Elfmeter - das ist ein Jungendtraum, der wahr geworden ist", sagte Held Krul.
Das Oranje-Team bekommt damit am kommenden Mittwoch in der Runde der letzten Vier gegen Argentinien und Weltstar Lionel Messi die Chance, zum zweiten Mal nacheinander und zum insgesamt vierten Mal in ein WM-Finale einzuziehen.
Es ist gleichzeitig die Neuauflage des Endspiels von 1978, das die Gauchos 3:1 gewannen.
Navas wieder stark
Costa Rica verpasste dagegen trotz eines erneut überragenden Torwarts Keylor Navas die nächste Sensation (SHOP: Jetzt WM-Fanartikel kaufen).
Dennoch darf die Elf von Trainer Jorge Luis Pinto, deren Viertelfinal-Einzug die größte Überraschung bei dieser WM-Endrunde war, stolz in die Heimat zurückkehren.
Das wusste auch Navas: "Natürlich sind wir enttäuscht, aber wir können hoch erhobenen Hauptes den Platz verlassen." Auch Trainer Jorge Luis Pinto war stolz und sprach von einem "brillanten Spiel meiner Mannschaft. Wir waren großartig. Am Ende hat uns nur etwas das Glück gefehlt."
In Salvador da Bahia, wo Holland die bislang so erfolgreiche WM-Reise mit dem famosen 5:1 gegen Titelverteidiger Spanien begonnen hatte, tat sich das Oranje-Team gegen den Außenseiter enorm schwer.
Wenige Chancen für Niederlande
Bondscoach Louis van Gaal ließ erstmals bei dieser WM von Beginn an mit drei Spitzen spielen, also so, wie die Elftal in der Schlussphase des Achtelfinals gegen Mexiko (2:1) noch das frühe WM-Aus verhindert hatte (WM-Tippspiel: Mitmachen und 100.000 Euro gewinnen!).
Memphis Depay lief als dritter Stürmer neben Arjen Robben und Robin van Persie auf. Der Schalker Klaas-Jan Huntelaar, gegen Mexiko der Matchwinner, musste wieder auf der Bank Platz nehmen. Doch die Offensive fand trotz hohen Ballbesitzanteils zunächst kaum ins Spiel gegen die tief stehende Fünferkette der Costa Ricaner.
Niemand fand eine Lücke, aber auch auf der Gegenseite versandeten die wenigen Gegenstöße der Ticos. In der 22. Minute war es dann soweit, und beinahe wäre mit der ersten Chance direkt das 1:0 für die Elftal gefallen. Nach einer sehenswerten Vorbereitung von Dirk Kuyt scheiterten van Persie und Wesley Sneijder an Navas.
Costa Rica gut organisiert
Später war der Schlussmann von UD Levante, der wohl nicht mehr lange beim spanischen Mittelklasse-Klub spielen wird, auch gegen Depay (29.) und bei einem Freistoß von Sneijder (39.) zur Stelle.
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Nach der Pause blieben die Ticos hoch konzentriert und bestens organisiert, nahmen aber auch in Kauf, dass sie kaum mal vor das Tor des Topfavoriten kamen (DATENCENTER: Der Spielplan der WM 2014).
In der 60. Minute tauchte Joel Campbell mal wieder im niederländischen Strafraum auf, nach einem leichten Schubser von Bruno Martins Indi blieb der Pfiff von Schiedsrichter Ravshan Irmatow aber aus.
Der Usbeke leitete sein insgesamt neuntes WM-Spiel und wurde damit zum alleinigen Rekordhalter.
Sneijder scheitert erstmals am Alu
Auf der Gegenseite mühte sich bei den Offensivaktionen der Niederlande vor allem Robben, doch die Defensive des Underdogs gab sich einfach keine Blöße. Und sie hatte auch Glück: In der 82. Minute zirkelte Sneijder einen Freistoß vom Strafraumeck gegen den Pfosten.
Es war der Auftakt einer turbulenten Schlussphase in der regulären Spielzeit. Zwei Minuten später entschärfte wieder Navas mit einer Klasseparade einen Schuss von van Persie.
Der Stürmerstar von Manchester United sah in der 89. Minute schlecht aus, als er freistehend vor Navas neben den Ball trat. Und es wurde noch knapper: In der Nachspielzeit traf van Persie nur die Latte.
Fast noch der Lucky Punch
In der Verlängerung ging der Einbahnstraßenfußball weiter. Van Gaal wollte angesichts von Navas' Klasse das Elfmeterschießen unbedingt vermeiden und brachte in der Halbzeit in Huntelaar den zweiten Stoßstürmer.
Der Schachzug brachte nichts, bei einer Riesenchance von Marcos Urena (117.) ging er sogar beinahe ins Auge - doch nachdem Sneijder in einem verrückten Endspurt noch die Latte getroffen hatte (119.), ging alles gut aus für Oranje und van Gaal. Dann kam Kruls große Stunde.
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Niederlande überstehen Elfer-Drama
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