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Michael Phelps lüftet das Geheimnis seines Comebacks in Mesa höchstpersönlich. Zum Auftakt hinterlässt er prompt EIndruck.
Mesa - Es ist noch gar nicht lange her, da hat Michael Phelps eine erschreckende Entdeckung an sich gemacht.
"Ugh, habe gerade mein erstes graues Haar entdeckt", twitterte der Amerikaner seinen Fans.
Sein Comeback nach 628 Tagen Wettkampfpause ist für den Rekord-Olympiasieger aber auch kein Jungbrunnen - ganz im Gegenteil.
In seiner Trainingsgruppe in Baltimore sei er "wirklich der Opa", sagte der 28-Jährige: "Das ist der schlimmste Teil dabei: Ich bin ein alter Mann."
Guter Eindruck zum Auftakt
Einen ersten kleinen Hinweis darauf, wie gut der "alte Mann" im Becken noch ist, gibt das Meeting in Mesa/Arizona von Donnerstag bis Montag.
Zum Auftakt testete der 18-malige Olympiasieger auf seiner Weltrekordstrecke 100 m Schmetterling seine Form und hinterließ im Vorlauf gleich Eindruck.
In 52,84 Sekunden gelang Phelps unter dem Jubel der 1200 Zuschauer auf Anhieb die beste Zeit, seinem Dauerrivalen Ryan Lochte (52,94) blieb nur der zweite Rang.
Am Freitag tritt Phelps auch über 50 m Freistil an.
Zu viele Kilos auf den Rippen
Lange wurde gerätselt, warum sich die Ikone des Schwimmsports für eine spektakuläre, aber auch riskante Rückkehr entschieden hat.
Kurz vor seinen ersten Rennen lüftete Phelps das Geheimnis: Es waren die pure Lust am Schwimmen und ein paar Kilos zu viel auf den Rippen.
"Ich kann es wirklich nicht oft genug betonen: Ich habe Spaß dabei", sagte der 26-malige Weltmeister: "Ich mache das, weil ich es will. Niemand drängt mich dazu."
Phelps gab aber auch zu, dass er ursprünglich wegen Figurproblemen wieder mit dem Training angefangen habe. "Wieder in Form zu kommen, war anfangs das Wichtigste", sagte der Amerikaner, der in der schwimmfreien Zeit 14 Kilogramm zugenommen hatte.
Trainingsgruppe in Baltimore
"Er war völlig außer Form", verriet sein Erfolgstrainer Bob Bowman: "Es brauchte eine Weile, bis wir an dem Punkt waren, dass er auch in der Öffentlichkeit trainieren konnte."
Das tut Phelps nun wieder in der Trainingsgruppe in Baltimore, wo inzwischen auch der französische Doppel-Olympiasieger Yannick Agnel seine Bahnen zieht.
"Ich bin glücklich, dass er hier bei uns ist", sagte Agnel. Auch Weltrekordler Paul Biedermann findet die Rückkehr seines Freistil-Rivalen "einfach großartig", doch in seine Vorfreude auf ein mögliches Duell mit dem Meister mischen sich auch leise Zweifel: "Ich hoffe, dass er mit dieser Entscheidung glücklich ist."
Sorgen, sein Denkmal könne bei einem gescheiterten Comeback bröckeln, hat Phelps angeblich keine. Oder zumindest teilt er sie nicht in der Öffentlichkeit.
Wohin geht die Reise?
"Ich tue das für mich. Wenn ich nicht so erfolgreich bin, wie ihr alle es erwartet", sagte der Weltrekordler an die Journalisten gerichtet, "und wenn ihr denkt, dass das dann meine Karriere befleckt, dann ist das eure eigene Meinung."
Einen Start bei Olympia 2016 in Rio de Janeiro ließ Phelps vorerst offen: "Ich freue mich darauf, wohin die Reise mich auch führt."
Es scheint aber klar, dass der Ausnahmesportler die US-Trials im August anpeilt, bei denen die Tickets für die WM 2015 im russischen Kasan vergeben werden.
Phelps gewann bei Sommerspielen insgesamt 22 Medaillen, 18 davon waren aus Gold. 2008 in Peking waren "The Baltimore Bullet" sogar historische acht Olympiasiege gelungen.
Golf erfüllt Phelps nicht
Nach den Spielen in London 2012 gab Phelps seinen Rücktritt vom Leistungssport bekannt. Er habe die tägliche Schinderei im Training satt und wolle fortan lieber golfen.
"Michael hatte wohl gemerkt, dass er das Golf-Masters nie gewinnen wird. Und jetzt macht er eben wieder das, was er am besten kann", sagt Bowman: "Er will und muss niemandem etwas beweisen. Es gibt keinen Druck von außen, er selbst will es so."
Der frühere Schwimm-Star Aaron Peirsol bringt es noch klarer auf den Punkt: "Er ist Michael Phelps. Er schuldet niemandem eine Erklärung."
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Zu viele Kilos: Phelps ist zurück
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