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Robert Lewandowski überzeugt im Supercup gegen die Bayern. Im Anschluss meldet sich der BVB-Stürmer zu Wort und stänkert wieder.
Aus Dortmund berichten Tom Vaagt und Andreas Reiners
Dortmund - Es hätte alles wieder so schön sein können.
Robert Lewandowski ackerte, Robert Lewandowski jubelte und Robert Lewandowski erzielte sogar ein Tor - allerdings aus Abseitsposition.
Nach dem 4:2 (1:0) von Borussia Dortmund gegen den FC Bayern sprach Robert Lewandowski dann aber auch noch. ( Nachbericht: BVB lässt Liga hoffen)
Und das verheißt in jüngster Vergangenheit meist wenig Gutes für die BVB-Bosse. "Das Thema ist erledigt. In der Mannschaft fühle ich mich gut", sagte der Torjäger ins "Sky"-Mikrofon und führte fort: "Aber ich habe ein bisschen Probleme mit anderen Leuten. Es ist ein schwieriges Thema."
Vor allem aber ein schier endloses Thema.
Die einen sagen so, die anderen sagen so
Die Adressaten seiner Botschaft? Wahrscheinlich Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Eine Spitze, ein wenig Gemecker, man kennt das inzwischen schon.
Seit die Verantwortlichen des frischgekürten Supercup-Siegers dem polnischen Nationalspieler den so ersehnten Wechsel nach München untersagten, ist Lewandowski angefressen.
Der Stürmer und seine Berater berufen sich seit Wochen auf eine angeblich Absprache, nach der Lewandowski bei entsprechendem Angebot noch in diesem Sommer zu seinem "Wunschverein" FC Bayern wechseln dürfe.
Die Borussia hält dagegen: Eine derartige Vereinbarung habe es nie gegeben. Lewandowski müsse seinen bis 2014 datierten Vertrag erfüllen. Danach könne er dann ablösefrei zum FCB wechseln.
Lewandowski gibt keine Ruhe
So geht es hin, so geht es her. Nach seinem Urlaub muss der Angreifer inzwischen aber wieder Fußball spielen. Im BVB-Trikot. Beim Telekom-Cup vor einer Woche tat er dies noch eher lustlos. Am Samstag im Supercup hingegen äußerst engagiert. (DIASHOW: Bilder des Spiels)
Lewandowski weiß, dass der Rückzug in den Schmollwinkel keinem der Beteiligten etwas bringt. Lewandowski scheint aber auch immer noch zu hoffen, dass er irgendwie und möglichst bald doch noch in den Süden umziehen darf.
Sonst würde er das Transfer-Theater schließlich nicht ständig thematisieren und damit am Brodeln halten.
BVB hofft auf sportliche Loyalität
Seine Erfolgsaussichten mit dieser Nadelstich-Taktik sind aber vernichtend gering. Sollten die Dortmunder nachgeben, würden sie an Glaubwürdigkeit verlieren. Sie hoffen, dass ihr Stürmerstar zumindest auf dem Feld loyal bleibt.
Nimmt man den Supercup als Maßstab könnte sich der Wunsch erfüllen. Lewandowski ließ sich in keiner Weise hängen. Vielleicht auch, weil er seinem künftigen Arbeitgeber beweisen wollte: Komme, was wolle - ihr setzt auf den richtigen Mann.
So war der Samstagabend für den 24-Jährigen auch eine Chance zur Bewerbung beim neuen Bayern-Trainer Pep Guardiola.
Dass die Münchner Polens zweimaligen Fußballer des Jahres verpflichten wollen - und 2014 auch werden - war schließlich schon vor dem Engagement des Spaniers beim FCB klar.
Wird Guardiola zum Lewy-Fan?
Doch: Guardiola ist nicht gerade als Fan von Stürmertypen wie Lewandowski bekannt. Das erfuhr im Supercup gerade erst Mario Mandzukic.
Der Kroate, in der vergangenen Saison mit 15 Toren immerhin Bayerns erfolgreichster Liga-Torschütze, musste beim BVB in der ersten Hälfte auf dem ungewohnten linken Flügel ran. Das Experiment misslang.
Mandzukic und Lewandowski ähneln sich in ihrer Spielanlage. Sie sind groß, kräftig, durchschlagsstark. Guardiola bevorzugt eher die Angriffsvariante klein und wendig.
Lewandowski hat nun ein Jahr Zeit, den Bayern-Coach zum Umdenken zu bewegen. Mit guten Leistungen. Im BVB-Trikot.
Lewandowski: Ein schwieriges Thema
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