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Borussia muss in einer hektischen Schlussphase zittern, erreicht aber zum zweiten Mal nach 1997 das Endspiel. Götze verletzt sich.
Aus Madrid berichtet Matthias Becker
Madrid - Die Traumreise von Borussia Dortmund durch die Champions League ist am Ziel!
In einem dramatischen Halbfinal-Rückspiel bei Real Madrid zitterte sich der BVB trotz einer 0:2 (0:0)-Niederlage ins Finale von London am 25. Mai und steht zum zweiten Mal nach dem Sieg 1997 im Endspiel.
Für die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp war es die erste Niederlage im laufenden Wettbewerb - eine die am Ende doch süß schmeckte (DIASHOW: Die Bilder des Spiels).
"Real war brutal in der Bringschuld, hat ein klasse Spiel gemacht, aber wir haben dagegengehalten und hatten etwas Glück. Insgesamt haben wir aber 4:3 gewonnen und stehen verdient im Finale. Wir werden diese Situation jetzt einfach nur genießen", sagte Klopp bei "Sky".
"Es war hinten raus ein bisschen eng. Defensiv haben wir ein klasse Spiel gemacht, offensiv hatten wir unsere Momente. Wir hatten riesige Chancen und Kontermöglichkeiten, aber wir haben sie nicht genutzt und nicht immer guten Fußball gespielt."
Real zum dritten Mal in Folge im Halbfinale raus
Das deutsche Finale in Wembley ist damit zum Greifen nahe. Der FC Bayern kann am Mittwoch beim FC Barcelona dem BVB ins Endspiel folgen und geht mit einem beruhigenden 4:0-Vorsprung in die Partie.
Real, dass das 1:4 aus Dortmund nicht aufholen konnte, scheiterte zum dritten Mal in Folge im Halbfinale und muss den Traum vom zehnten Europapokalsieg vertagen.
"Wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber wir sind ausgeschieden", sagte Madrids Trainer Jose Mourinho.
"Mats Hummels hätte wegen eines Handspiels eine Rote Karte sehen müssen. Schiedsrichter Howard Webb hat es gesehen, aber nicht gepfiffen. Hätte er es geahndet, wäre das Spiel in den letzten 20 Minuten vielleicht ganz anders gelaufen."
Mourino streicht Khedira
Was sich während des Tages angedeutet hatte, war eine Stunde vor Spielbeginn Gewissheit. Mourinho beorderte Sami Khedira, einen seiner Lieblingsschüler, aus der Startelf und entschied sich für den offensiveren Luka Modric als zweiten Sechser neben Xabi Alonso.
Michael Essien rückte als Rechtsverteidiger ins Team, Kapitän Sergio Ramos startete statt des unsicheren Pepe als Innenverteidiger neben Youngster Raphael Varane.
Beim BVB verschwand auch das letzte kleine Fragezeichen hinter dem Einsatz von Rechtsverteidiger und Ronaldo-Schreck Lukasz Piszczek (Adduktorenprobleme), sodass Klopp die gleiche Elf ufbieten konnte, die Real vergangene Woche mit 4:1 auseinandergenommen hatte.
Weidenfeller rettet doppelt
Madrid brauchte ein schnelles Tor, um den BVB nervös zu machen - und die Fans im Estadio Santiago Bernabeu veranstalten in den ersten Minuten denn auch ein Höllenspektakel.
Von der ersten Sekunde an entwickelte sich die "Schlacht", die BVB-Kapitän Sebastian Kehl vorhergesagt hatte. Real rannte wütend an – und wäre fast belohnt worden.
Gonzalo Higuain scheiterte nach Modric-Zuspiel aus acht Metern an Roman Weidenfeller (4.), der parierte auch gegen den freistehenden Ronaldo aus kurzer Distanz phänomenal (13.). Eine Minute später schob Mesut Özil den Ball freistehend aus halbrechter Position und zwölf Metern am Tor vorbei.
Die einzige Dortmunder Chance hatte Lewandowski, die war dafür umso besser. Einen langen Ball durfte er im Strafraum annehmen, schloss aber zu zentral ab (13.).
Götze fällt gegen Bayern aus
Viel bitterer für den BVB: Schon in der 14. Minute musste Klopp Mario Götze vom Platz und in den Arm nehmen. Der künftige Bayern-Profi hatte sich laut Klopp einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen und fehlt damit am Samstag im Spitzenspiel gegen den Rekordmeister.
Für Götze kam Kevin Großkreutz.
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Der und die zehn anderen Schwarz-Gelben bekamen die Partie nach 20 Minuten ein wenig besser in den Griff, agierten defensiv sehr aufmerksam, konnten ihr gewohntes Umschaltspiel aber nicht wie gewohnt aufziehen.
Real wurde seinerseits hektischer im Spiel nach vorne, lief immer wieder ins Abseits und fiel vor allem durch Härte im Zweikampf auf.
Lewandowski scheitert an der Latte
Trotzdem ging sicherlich ein kollektives Aufatmen durch die Dortmunder Reihen, als Schiedsrichter Howard Webb die erste Halbzeit abpfiff – das Polster aus dem Hinspiel hatte erstmal bestand.
Die frisch gewonnene Luft hätten die gut 8000 mitgereisten Dortmunder Fans kurz nach dem Wiederanpfiff um ein Haar für einen Torschrei verwenden können.
Nach Zuspiel von Marco Reus marschierte Lewandowski alleine auf Diego Lopez zu, zimmerte den Ball von der rechten Seite aber nur an die Unterkante der Latte (50.) Lopez war mit den Fingerspitzen sogar noch dran.
Gündogan muss es machen
Mourinho nahm Coentrao und Higuain vom Feld, brachte Kaka und Karim Benzema und stellte in der Defensive auf eine Dreierkette um.
Die Atomchance zur Vorentscheidung hatte aber erneut die Borussia. Reus setzte sich im Strafraum durch, legte quer, Gündogan scheiterte aber freistehend aus sieben Metern an Lopez (61.).
Da die Dortmunder Defensive um den überragenden Mats Hummels gegen müder werdende Madrilenen nur noch wenig zuließ, zog Mourinho seine letzte Option und brachte Khedira (67.).
Benzema trifft nach Özils Vorlage
Und mit dem Nationalspieler flammte noch einmal eine Offensivwelle der Hausherren auf. Ronaldo (70.) und Kaka (72.) zielten aber zu ungenau.
Weiter war der BVB dem 1:0 aber näher als Real, Lewandowskis Schuss nach tollem Reus-Solo wurde abgeblockt (76.).
CL-Torschützenkönige
Saison 2011/2012
Lionel Messi (FC Barcelona): 14 Treffer
Saison 2010/2011
Lionel Messi (FC Barcelona): 12 Treffer
Saison 2009/2010
Lionel Messi (FC Barcelona): 8 Treffer
Saison 2008/2009
Lionel Messi (FC Barcelona): 9 Treffer
Saison 2007/2008
Christiano Ronaldo (Manchester United): 8 Treffer
Saison 2006/2007
Kaká (AC Milan): 10 Treffer
Saison 2005/2006
Andriy Shevchenko (AC Milan): 9 Treffer
Saison 2004/2005
Ruud van Nistelrooy (Manchester United): 8 Treffer
Saison 2003/2004
Morientes (AS Monaco): 9 Treffer
Saison 2002/2003
Ruud van Nistelrooy (Manchester United): 12 Treffer
Saison 2001/2002
Ruud van Nistelrooy (Manchester United): 10 Treffer
Saison 2000/2001
Raul (Real Madrid): 7 Treffer
Und so mussten die Dortmunder doch noch einmal zittern. Benzema zimmerte eine Özil-Hereingabe in die Maschen (83.) und das Bernabeu erwachte wieder zum Leben.
Und es wurde noch wilder: Nach einer Ecke bekamen die Dortmunder den Ball nicht aus dem Strafraum und wurden durch Ramos bestraft. Von da an war es ein reines Nervenspiel, auf den Rängen saß niemand mehr.
BVB zittert sich ins Ziel
Fünf Minuten Nachspielzeit gab es vom Schiedsrichtergespann. Mit Glück und Geschick retteten sich die Dortmunder über diese Zeit, nach Webbs Schlusspfiff war es nur noch schwarz-gelbe Ekstase auf dem Rasen und den Rängen:
Die "Road to Wembley" – Borussia Dortmund hat den letzten Schritt auf ihr mit zitternden Knien gemacht
Finale! Dortmund entkommt der Hölle von Madrid
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