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Daniel Ricciardo ist der große Gewinner des Machtkampfs bei Mercedes. Der Australier bleibt cool, und denkt sogar an den Titel.
Daniel Ricciardo gelang in Spa sein dritter Formel-1-Sieg. ZUM DURCHKLICKEN: Die Bilder des Belgien-GP
(Copyright: getty)
Von Martin Jahns
München - Daniel Ricciardo ist kein Mann der lauten Töne.
"Ich wusste, dass Nico gestoppt hatte und näher kommt. Ich habe gehofft, dass das Auto hält und habe einfach versucht, konstant zu fahren", erklärte der Australier das Erfolgsrezept bei seinem Sieg in Spa. Ganz abgeklärt eben (DIASHOW: Die Bilder des GP von Belgien).
In Zeiten, in denen sich die Mercedes-Fahrer bekriegen, Ferrari einen Podestplatz schon vor der Einführungsrunde verschenkt und Sebastian Vettel an seinem "Holzknüppel" verzweifelt, ist Daniel Ricciardo trotz seiner erst 25 Jahre im eigentlich unterlegenen Red Bull zur Stelle, wenn die Konkurrenz Federn lässt (DATENCENTER: Das Rennergebnis).
Lob von Villeneuve
Und das fast immer heimlich, still und leise: Der Australier reibt sich und seine Reifen selten in rundenlangen Zweikämpfen auf.
"Er überlegt, bereitet es vor und vollendet es dann auch. Er hat wirklich einen Schritt gemacht und ist menschlich noch der Gleiche geblieben", lobte ihn etwa Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve bei "motorsport-magazin.com". So wie immer bei seinen bislang drei Saisonsiegen.
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Richtiger Riecher zum Rennende
Beim Grand Prix von Kanada überholte Ricciardo zwei Runden vor Schluss den mit Bremsproblemen kämpfenden Nico Rosberg.
In Ungarn fuhr er spät an die Box, um mit frischen Reifen und Qualifying-Rundenzeiten kurz vor Schluss mühelos am Führenden Fernando Alonso vorbeizufliegen.
In Belgien fand er die Balance aus Geschwindigkeit und Sparsamkeit mit den Pneus, mit der er den Zielsprint von Nico Rosberg am Ende verpuffen ließ.
WM-Kampf "noch lange nicht gelaufen"
So ist Ricciardo mit seiner konzentrierten Fahrweise auch für Fernando Alonso aussichtsreichster Kandidat, um die Mercedes-Dominanz zu brechen: "Wenn es jemand aus dem Rest des Feldes schaffen kann, dann ist es im Moment einzig und allein Ricciardo."
35 Punkte trennen den Red-Bull-Piloten in der WM-Wertung noch vom Zweiten Lewis Hamilton (DATENCENTER: WM-Stand Fahrer).
Und so ganz hat Ricciardo den Traum vom WM-Titel trotz eines satten 64-Punkte-Rückstands auf Nico Rosberg noch nicht begraben: "Wichtig für uns ist jetzt, dass wir auf den Strecken, die uns liegen, unsere Chancen nutzen. Wenn wir in ein paar dieser Rennen Siege einfahren, dann ist es sicher noch lange nicht gelaufen!"
Red Bulls neuer Hoffnungsträger
Den Blick nach vorne kann sich Ricciardo leisten: Das teaminterne Duell mit Vettel führt er mit 58 Zählern Vorsprung komfortabel an. Während der Heppenheimer zuletzt eher mit Mäkeleien am eigenen Team auffiel, erledigte Ricciardo seine Arbeit bravourös und hat den viermaligen Weltmeister so zumindest in dieser Saison als Heilsbringer des österreichischen Rennstalls abgelöst.
Die nächste Chance zur Aufholjagd hat Ricciardo in Monza – einer Strecke, deren erste Kurvenkombination nach dem Start für Kollisionen und Abflüge berüchtigt ist.
Dann könnte erneut die Stunde des lachenden Dritten schlagen.
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Ricciardo der lachende Dritte?
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