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Widererwarten soll David Alaba im Supercup bei Borussia Dortmund nicht im Mittelfeld auflaufen. Die Systemfrage löst er trotzdem.
Vom FC Bayern berichtet Patrick Mayer
München - Beim FC Bayern München stellt sich die Systemfrage.
Ein Jahr nach eifrigen Diskussionen um falsche Neun und permanenten Ballbesitz stehen vor dem Supercup bei Borussia Dortmund (Mi. ab 17.30 Uhr auf SPORT1.fm und im LIVE-TICKER) andere Frage auf der Agenda: Wer spielt im defensiven Mittelfeld? Und, welche taktische Formation schickt Pep Guardiola auf den Platz?
Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger sind nach dem gewonnenen WM-Titel noch nicht bei 100 Prozent, dem Bayern-Coach zufolge haben sie "nicht die Superkondition".
Schweinsteiger reiste erst gar nicht mit nach Dortmund.
Thiago Alcantaras Reha nach Innenbandriss verzögert sich, weil er in Barcelona falsch behandelt worden sein soll (News). Es bleibt nur eine Lösung. Scheinbar.
Alles deutet auf den Österreicher David Alaba hin. Der sieht sich aber wo ganz wo anders. Die Systemfrage beantwortet er trotzdem.
Alaba ist topfit
Alaba ist topfit. Daran lässt der 21-Jährige keinen Zweifel.
Er war nicht dabei in Brasilien. Österreich hatte sich nicht für die WM qualifiziert. Stattdessen erholte sich Alaba im Urlaub, postete lässig ein Video auf Facebook.
Seit der Rekordmeister in die Vorbereitung eingestiegen ist, ist auch er dabei. Keine Beschwerden. Keine Blessuren. Alaba schindete sich in den Einheiten, warf sich in die Zweikämpfe, bolzte Kondition.
Er will einen Stammplatz. Daran lassen Mimik und Körpersprache keinen Zweifel. Nach den jüngsten Negativnachrichten um die Genesung des Spaniers Thiago schien schließlich klar: Alaba wird (vorerst) auf der Sechs spielen.
Keine andere Option?
Doch vor der Abreise nach Dortmund schaute er verwundert drein. Es gebe schließlich keine andere Option, als dass er nun im defensiven Mittelfeld spiele, wurde er auf der abschließenden Pressekonferenz gefragt.
"Ich denke nicht, dass ich da spielen werde. Im Training haben wir das zumindest nicht trainiert", schilderte er (BERICHT: Die Pressekonferenz zum Nachlesen). Er hatte seine Augenbrauen nach oben gezogen, als wollte er fragen: Wie kommen Sie denn da drauf?
Guardiola hat offenbar andere Pläne mit ihm. Der Katalane kennt seine Vielseitigkeit. Er ist ein Fan davon, nannte Alaba jüngst sogar "ein Geschenk".
"David ist ein Spieler, der auf vielen verschiedenen Positionen spielen kann", meinte der 43-Jährige vor dem Prestigeduell gegen den BVB auf Nachfrage von SPORT1, "als Außenverteidiger, in der Innenverteidigung, das hat er alles schon gezeigt."
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Kein Außenverteidiger
Aber eben auch im Mittelfeld, meinte der Coach weiter, "weil er die Übersicht, das Auge dafür hat". Guardiola schob sein typisches "Wir werden sehen!" nach.
Klingt, als würde er noch grübeln. Tut er aber nicht. Alaba im defensiven Mittelfeld? Nein! Guardiola hat zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison andere Pläne mit ihm. Was nicht heißt, dass er automatisch den Außenverteidiger geben wird.
Nicht umsonst ließ Guardiola seinen 21 Jahre alten Landsmann Juan Bernat für 10 Millionen Euro vom FC Valencia verpflichten. Der ist prädestiniert für die Position des linken Außenverteidigers.
Logisch wäre, dass Bernat über Links kommt, während Alaba in Personalunion in Vertretung für Schweinsteiger, Lahm und Thiago das Spiel in der Zentrale ordnet.
Alaba zeigt sich hochmotiviert:
Noch offensiver?
Alaba also noch offensiver, als Ersatz für den verletzten Ribery (News)?
Nein! Auch dieser Part ist offenbar nicht für den Österreicher vorgesehen. Ebenso wenig, wie Bernat wohl in der Stammformation auf seiner Stammposition stehen wird.
Guardiola favorisiert derzeit ein 3-4-3-System. Das ließ er in der Vorbereitung immer wieder trainieren. Und es fruchtete im DFB-Pokalfinale im Mai gegen, richtig, gegen Dortmund.
"Die Spieler können dieses System top spielen", sagte Guardiola, "und top Konter damit fahren". Im Pokalendspiel hätten sie die Vorgaben "top umgesetzt", meinte er und weiter: "Wir werden in dieser Saison viele verschiedene Systeme spielen."
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Neben Badstuber und Martinez
Die Formation mit drei Verteidigern ist jedoch nicht so perfekt eingespielt wie etwa das 4-3-3 oder das 4-5-1.
Hier kommt Alaba ins Spiel. Er soll als dritter Abwehrspieler neben Rückkehrer Holger Badstuber und dem Spanier Javi Martinez auflaufen. Schließlich ist Rafinha angeschlagen, Diego Contento auf dem Sprung nach Bordeaux und Weltmeister Jerome Boateng noch nicht bei hundert Prozent.
Mit Sebastian Rode, Gianluca Gaudino und Pierre-Emil Höjbjerg drängen drei hochgelobte Youngster ins Mittelfeld. Und Bernat kann's auch offensiv. Alternativen. So wie es Alaba eine für die Abwehr ist.
Er will helfen, die Systemfrage zu lösen. Daran lässt er keinen Zweifel.
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Alaba ist Guardiolas Systemlöser
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