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Das deutsche Team gewinnt auch gegen die Schweiz und liefert dabei eine starke Leistung ab. Vor allem zwei Youngster machen Hoffnung.
Vom DEB-Team berichtet Patrick Mayer
Mannheim – Deutschland ist schon in WM-Form.
Die Eishockey-Nationalmannschaft hat den vorletzten Test vor den Weltmeisterschaften in Weißrussland (ab 9. Mai LIVE im TV bei SPORT1) gegen die Schweiz in Mannheim mit 2:0 (0:0, 2:0, 0:0) gewonnen.
Daniel Pietta (28.) und Tobias Rieder (34.) trafen vor 9.210 Zuschauern in der SAP-Arena für Deutschland.
"Das war ein guter Abschluss einer guten Woche", sagte Verteidiger Justin Krueger auf SPORT1-Nachfrage, "und jede Woche werden wir besser."
Gleich danach drückte er aber auf die Euphoriebremse: "Überbewerten sollten wir das nicht. Wir können mit allen mitspielen und können viel erreichen. Es macht Spaß, dass wir das sehen können."
Sieg Nummer 66
Es war der 66. Sieg im 138. Duell mit der Schweiz - und ein phasenweise richtig starker Auftritt des DEB-Teams. Bundestrainer Pat Cortina begann mit Block Nummer eins: Benedikt Kohl, Constantin Braun, Thomas Oppenheimer, Kai Hospelt und AHL-Profi Marcel Noebels.
Der scheidende Schweizer Headcoach Sean Simpson hielt zunächst mit dem Block um die NHL-Cracks Roman Josi (Nashville Predators) und Damien Brunner (New Jersey Devils) dagegen.
Die erste Chance hatten jedoch die Deutschen.
Der Mannheimer Markus Kink scheiterte nach einem schnellen Wechsel und 90 Sekunden aus spitzem Winkel. Robert Mayer im Tor der Schweizer hatte anfangs Schwerstarbeit zu verrichten. Deutschland versuchte es aus allen Lagen.
Vor den Augen der Löwen
Die Handball-Nationalspieler Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki, die unter den Zuschauern waren, sahen einen munteren Beginn.
Alexander Barta stoppte einen Konter der Eidgenossen an der blauen Linie und steckte fein für den Mannheimer Frank Mauer durch, der mit einem ansatzlosen Vorhandschuss ebenfalls in Goalie Mayer seinen Meister fand (6. Minute).
Defensiv-Anhänger Cortina hatte seine Mannen überraschend offensiv eingestellt. Die Stürmer um Pietta arbeiteten in den Ecken permanent gegen die Verteidiger.
Der Krefelder spielte nach acht Minuten präzise auf Kink zurück. Doch Mayer entschärfte auch dessen Distanzschuss. Die Deutschen waren dran, aber eine altbekannte Schwäche hemmte sie: das Überzahlspiel.
Strafzeiten en mass für Deutschland
Als Jeremie Kamerzin für zwei Minuten in die Box musste, waren es die vier Schweizer, die beinahe die Führung erzielten, nachdem sich Deutschland einen Turnover geleistet hatte. Es ist eine Schwachstelle, die die Mannschaft bis zur WM beheben muss.
Bei fünf gegen fünf lief's besser. Felix Schütz zog herrlich gegen zwei Schweizer die Scheibe zurück und dann ab (13.). Goalie Mayer brachte gerade noch seinen Schoner in die Ecke.
Die Eidgenossen erhöhten ihrerseits nach dem Wechsel den Druck - Deutschland nahm eine Strafzeit nach der anderen.
Clever war das nicht. Blue-Liner Weber prüfte Zepp zweimal.
Pietta trifft zur Führung
Die Schweiz verschärfte das Powerplay, doch die Deutschen skateten gut und hielten stand. Mehr noch. Was sie in Überzahl nicht schafften, gelang ihnen mit einem Mann weniger.
Sie eroberten den Puck in der eigenen Zone und konterten gedankenschnell. AHL-Crack Tobias Rieder lief zur Hochform auf. Er steuerte das kurze Eck an und legte genau im richtigen Moment für Pietta quer, der nur noch einzuschieben brauchte.
Das 1:0. Und Deutschland blieb dran. Der junge vierte Block um Pietta und Rieder erwies sich wie schon gegen die Russen (BERICHT: DEB-Revanche gegen Russland) als stärkste Waffe in der Offensive.
Schweiz-Legionär Krueger war im SPORT1-Interview verblüfft: "Die sind unglaublich. Sie bringen viel junge Energie in die Mannschaft. Ihre harte Arbeit im Training wird belohnt."
Rieder und Draisaitl harmonieren
Nach 34 Minuten konnte Talent Leon Draisaitl, der im Draft zur kommenden NHL-Saison auf Platz vier geführt wird, beweisen, was in ihm steckt.
Sport1 Quiz
10 Fragen zur Eishockey-WM
Rieder knüpfte den Schweizern die Scheibe ab, spielte mit viel Übersicht auf den 18-Jährigen, der seinen Gegenspieler tunnelte.
Wieder war Rieder an der Scheibe - er traf direkt neben den Pfosten zum 2:0.
Der 21-Jährige wirkte in seinem erst dritten Länderspiel vor dem Kasten abgeklärt wie ein Routinier. Er setzte den Schweizern zu.
Die mussten im letzten Drittel kommen - sie taten es nicht.
Die Schweiz findet keinen Zugriff
Justin Krueger warf sich in einen Schuss von der blauen Linie. Es war noch die beste Chance der Eidgenossen. Was diese auch versuchten, sie bekamen keinen Druck in die deutsche Zone.
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Stattdessen konterte das DEB-Team munter weiter. Der Berliner Constantin Braun legte für den an diesem Abend besten Spieler im deutschen Trikot auf. Rieder hielt den Stock hin, doch Mayer war in der Ecke.
Den Schweizern, offenbar entkräftet von der Vorbereitung, fiel nichts mehr ein. Die Deutschen hatten sich im Schlussdrittel lediglich vorzuwerfen, dass sie nicht noch einen Treffer nachlegten.
Chancen hatten sie genügend.
Doch einer dürfte dies nach seiner Galavorstellung sicher verkraften: der gebürtige Landshuter Tobias Rieder.
STENOGRAMM:
Deutschland - Schweiz 2:0 (0:0, 2:0, 0:0)
Deutschland: Zepp (Eisbären Berlin) - Kohl (Grizzly Adams Wolfsburg), Constantin Braun (Eisbären Berlin); Reul (Adler Mannheim), Hördler (Eisbären Berlin); Boyle (Augsburger Panther), Nikolai Goc (Adler Mannheim); Krueger (SC Bern/Schweiz), Akdag (Krefeld Pinguine) - Oppenheimer (Hamburg Freezers), Hospelt (Adler Mannheim), Noebels (Adirondack Phantoms/AHL); Mauer (Adler Mannheim), Alexander Barta (Red Bull München), Schütz (Admiral Wladiwostok/KHL); Yannic Seidenberg (Red Bull München), Kink (Adler Mannheim), Pietta (Krefeld Pinguine); Rieder (Portland Pirates/AHL), Draisaitl (Prince Albert Raiders/WHL), Plachta (Adler Mannheim); Ehliz (Thomas Sabo Ice Tigers).
Trainer: Pat Cortina
Schweiz: Mayer - Josi, Schlumpf; Weber, Kukan; Grossmann, Ramholt; Kamerzin, Huguernin - Pestoni, Romy, Brunner; Suri, Ambühl, Fiala; Monnet, Froidevaux, Rüfenacht; Plüss, Schäppi, Stancescu.
Trainer: Sean Simpson
Tore: 1:0 Pietta (28:00), 2:0 Rieder (34:46)
Schiedsrichter: Piechaczeck (Ottobrun)
Zuschauer: 9210
Strafminuten: Deutschland 12 - Schweiz 10
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Deutsche mit Deja-vu zur WM-Form
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