HSV ringt Bayer trotz Adler-Patzer nieder

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In einer ereignisreichen Partie rettet ein spätes Tor von Heiko Westermann dem HSV drei wichtige Punkte gegen Bayer Leverkusen.

Hakan Calhanoglu und Heiko Westermann trafen für den HSV. ZUM DURCHKLICKEN: Die Bilder des 29. Spieltags
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Hamburg - Der Hamburger SV kann sich dank eines Traumtores von Heiko Westermann wieder berechtigte Hoffnung auf ein Happy End im Abstiegskampf machen (DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle).

Die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka schlug den Champions-League-Aspiranten Bayer Leverkusen zum Auftakt des 29. Spieltags der Bundesliga mit 2:1 (1:0) und schaffte zumindest vorübergehend den Sprung aus der Abstiegszone (DIASHOW: Die Bilder des 29. Spieltags).

Trainer Mirko Slomka zeigte sich nach dem Sieg bei "Sky" erleichtert: "Es war wichtig für uns, dass wir heute Abend auf Platz 15 stehen, das ist ein ganz gutes Gefühl für uns. Das können wir ganz kurz genießen."

Rekordschütze Brandt

Nationalspieler Westermann traf in der 82. Spielminute mit einer fulminanten Direktabnahme zum Siegtreffer der Hanseaten und erlöste damit auch seinen Teamkollegen Rene Adler.

Der Nationaltorhüter hatte beim 1:1 durch Leverkusens Youngster Julian Brandt, mit 17 Jahren, elf Monaten und zwei Tagen jüngster Bundesligatorschütze der Werkself, schwer gepatzt (58.).

In der ersten Halbzeit hatte Mittelfeld-Juwel Hakan Calhanoglu vor 49.575 Zuschauern bereits zur Führung der Hausherren getroffen (4.).

Westermann erleichtert

"Es war sehr erleichternd. Wenn man das Siegtor schießt, ist es ein schönes Gefühl", sagte Matchwinner Westermann bei "Sky": "Ich habe in den letzten Jahren nicht so viele Tore gemacht."

HSV-Sportdirektor Oliver Kreuzer befand: "Es war ein unglaubliches Spiel. Wir sind verdient in Führung gegangen. Fast die ganze zweite Halbzeit ging an Leverkusen. Aber am Ende zählt der Sieg."

"Das Glück ist derzeit mit Sicherheit nicht auf unserer Seite. Wir sind in einem Negativlauf", haderte indes Bayer-Kapitän Simon Rolfes mit der Niederlage.

Hyypiä unter Druck

Leverkusens Trainer Sami Hyypiä muss nach der Pleite um seinen Arbeitsplatz bangen.

"Am Samstagmorgen setzen wir uns zusammen, und dann schauen wir mal", sagte Sportdirektor Rudi Völler: "Jetzt fahren wir erstmal nach Hause, und dann ist am Samstag um 11 Uhr normalerweise Training."

Die Frage, ob bereits eine Entscheidung über die Zukunft des Finnen gefallen sei, verneinte Völler.

Ein Sieg in zwölf Spielen

Schon vor dem Spiel waren Gerüchte über eine mögliche Ablösung des Finnen zum Saisonende aufgekommen. Nach der elften Saisonniederlage und dem schweren Rückschlag im Rennen um die erneute Teilnahme an der Champions League dürfte es im Rheinland richtig ungemütlich werden.

Hyypiä konnte mit seiner Elf nur einen Sieg in den letzten zwölf Pflichtspielen feiern.

Er selbst konnte sich nach dem Spiel bei "Sky" nicht zu seiner Zukunft äußern: "Die Medien haben noch keinen entlassen. Niemand vom Verein hat mir so etwas gesagt (dass er bei einer Niederlag gehen muss, Anm. d. Red.)."

Adler zunächst großartig

Der frühe Treffer spielte dem HSV, der erneut auf den am Oberschenkel verletzten Toptorjäger Pierre-Michel Lasogga verzichten musste, in die Karten.

Die Hanseaten zogen sich bis an die Mittellinie zurück und attackierten die zunächst bieder agierende Werkself dann über weite Strecken konsequent.

Völlig ausschalten konnten die Norddeutschen die Offensive der Gäste jedoch nicht. In der sechsten Minute zwang Stürmer Stefan Kießling Adler zu einer Glanztat, später köpfte er knapp am Gehäuse vorbei (22.).

Auch der Ex-Hamburger Heung-Min Son meldete sich immer mal wieder zu Wort, bekam den Ball in der ersten Hälfte aber weder per Kopf (36.) noch mit einem Fernschuss (45.+1) an Adler vorbei.

Calhanoglu macht Dampf

Dessen Gegenüber Leno hatte zunächst deutlich mehr zu tun.

Der HSV kämpfte und kombinierte sich über die sehr präsenten Calhanoglu und van der Vaart immer wieder in die Gefahrenzone.

Der niederländische Nationalspieler hatte kurz vor dem Pausenpfiff das 2:0 auf dem Fuß. Leno griff beinahe am Fernschuss des 31-Jährigen vorbei, doch sein Fehler blieb ohne Konsequenzen (45.+2).

Bundesliga-Torschützen 2013/2014

1. Platz (Stand: 04.04.2014)

17 Tore: Mario Mandzukic (Bayern)

2. Platz

16 Tore: Robert Lewandowski (Borussia Dortmund)

2. Platz

16 Tore: Adrian Ramos (Hertha BSC)

4. Platz

15 Tore: Josip Drmic (1. FC Nürnberg)

5. Platz

14 Tore: Roberto Firmino (Hoffenheim)

5. Platz

14 Tore: Raffael (Gladach)

5. Platz

14 Tore: Stefan Kießling (Bayer Leverkusen)

8. Platz

13 Tore: Pierre-Emerick Aubameyang (Dortmund)

9. Platz

12 Tore: Anthony Modeste (1899 Hoffenheim)

9. Platz

12 Tore: Thomas Müller (FC Bayern)

9. Platz

12 Tore: Pierre-Michel Lasogga (Hamburger SV)

9. Platz

12 Tore: Marco Reus (Borussia Dortmund)

13. Platz

11 Tore: Shinji Okazaki (Mainz 05)

13. Platz

11 Tore: Klaas-Jan Huntelaar (Schalke 04)

HSV nach 1:1 geschockt

Für den ersten Aufreger in Durchgang zwei sorgte erneut Calhanoglu per Distanzschuss (54.), den Leno in höchster Not zur Ecke lenkte.

Wenig später ermöglichte der zuletzt so herausragende Adler dem jungen Brandt dessen ersten Bundesliga-Treffer. Der HSV war nun geschockt und hatte zunächst wenig zuzusetzen.

Stattdessen wollte Leverkusen nun den Sieg, doch Son scheiterte aus der Distanz an Adler (74.). Aber dann traf Westermann.

In den Schlussminuten drückten die Gäste auf den Ausgleich, doch ausgerechnet Rene Adler rettete dem HSV mit einer starken Fußabwehr gegen Emre Can in der 90. Minute den Sieg.

Kapitän Rafael van der Vaart musste in der zweiten Hälfte verletzt ausgewechselt werden, nach eigener Aussage sei es bei dem Niederländer, der einen Schlag abbekommen hat, aber nichts Schlimmes.


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