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Nach der Pleite in Gladbach wird es für den Hamburger SV prekär. Der Trainer-Wechsel ist verpufft, Lasogga erneut verletzt.
Schwere Zeiten für HSV-Coach Mirko Slomka (l.) und Pierre-Michel Lasogga. ZUM DURCHKLICKEN: Die Bilder des 28. Spieltags
(Copyright: imago)
Von Marcel Guboff und Julian Buhl
München/London - Die Aussichten im Norden verfinstern sich immer mehr:
Der Hamburger SV steht mit Mirko Slomka genau da, wo der ihn vor gut fünf Wochen übernommen hat: auf Platz 17 und damit in akuter Abstiegsnot. (DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle)
Selbst auf der Insel fühlen Menschen mit dem HSV – und besonders mit Trainer Slomka.
"Es ist sehr schwierig, ein Team, das ganz unten steht, zu übernehmen und dann anzufangen zu gewinnen", sagte Felix Magath zu SPORT1.
Gut gestartet, stark nachgelassen
Mitleid ausgerechnet von jenem Felix Magath, der unlängst wochenlang mit dem HSV verhandelt, sich dann aber für Premier-League-Klub Fulham entschieden hatte.
Statt seiner sollte Slomka den Karren aus dem Dreck ziehen.
Doch das 1:3 (1:1) bei Borussia Mönchengladbach (Bericht) war bereits die dritte Niederlage im siebten Spiel unter der Regie des 46-Jährigen.
Damit rutschte der HSV nach der sechsten Auswärtsniederlage in Folge auf einen direkten Abstiegsplatz ab.
Starker Auftakt gegen Dortmund
Dabei hatte alles recht vielversprechend angefangen:
In der ersten Partie unter Slomka setzten die Norddeutschen mit einem 3:0 gegen Borussia Dortmund ein dickes Ausrufezeichen.
Die Hoffnung auf die Rettung war groß: Der ehemalige Schalke- und Hannover-Coach sorgte als Nachfolger des glücklosen Bert van Marwijk (durchschnittlich 0,88 Punkte pro Spiel) sogleich für frischen Wind.
Inzwischen herrscht jedoch die totale Flaute. Ist der Trainer-Effekt bereits verpufft?
Dünne Ausbeute gegen die Konkurrenz
Was den HSV besonders schmerzen dürfte: Die Ausbeute gegen die direkte Konkurrenz aus Bremen (0:1), Frankfurt (1:1), Stuttgart (0:1) und Freiburg (1:1) ist dünn.
Die Big Points haben die Hamburger klar verpasst. Nur gegen Nürnberg gelang ein Sieg (2:1).
Wählt Hoffnungsträger Slomka womöglich die falschen Ansätze? Der 46-Jährige gilt als Fußball-Lehrer, der eine Mannschaft perspektivisch nach vorne bringt und ihr eine Spielidee vermittelt, um erfolgreich zu sein.
Das bedarf allerdings Zeit. Zeit, die der Hamburger SV im Abstiegskampf nicht hat.
Westermann sieht keinen Grund zur Kapitulation
Doch Slomka bleibt seiner Linie treu - und will gegen Gladbach immerhin einen Aufwärtstrend ausgemacht haben seit seinem Dienstantritt. "Ich sehe bei einigen Spielern eine deutliche Leistungssteigerung", sagte er.
Allerdings reicht sie nicht für 90 konzentrierte Minuten.
Die ebenso wenig überragende Borussia bestrafte die Hamburger Aussetzer in Person Filip Daems (37.), Raffael (75.) und Alvaro Dominguez (78.) unmittelbar und zerstörte die Hoffnung des HSV nach dem Führungstreffer von Jacques Zoua (28.).
So klang Gladbachs Doppelschlag bei SPORT1.fm:
"Hier hat keiner einen Grund, den Kopf hängen zu lassen", betonte Heiko Westermann mit Blick auf die vor allem im ersten Durchgang solide Leistung. (DIASHOW: Die Bilder des 28. Spieltags)
Doch all das nützt nichts. "Wir stehen, wo wir stehen", sagte Kapitän Rafael van der Vaart. "Aber wir werden weiterkämpfen."
Vorne drückt der Schuh
Das größte Manko war tatsächlich nicht fehlender Kampfgeist oder fehlende Spielideen.
Der HSV hatte in Gladbach vor allem ein Problem: die mangelnde Chancenverwertung. "Wir brauchen im Abschluss vorne natürlich mehr Qualität, mehr Klasse", beteuerte Slomka.
Umso bitterer, dass für diese Mission wohl abermals Pierre-Michel Lasogga fehlen wird.
Der 22 Jahre alte Stürmer zog sich zum dritten Mal in dieser Saison eine muskuläre Verletzung im Oberschenkel zu und steht am Freitag gegen Bayer Leverkusen wohl nicht zur Verfügung.
Wieder Sorge um Lasogga
Für Slomka soll das aber keine Ausrede sein. "Wir können uns jetzt nicht dahinter verstecken, dass Pierre jetzt wieder verletzt ist", sagte er und nahm damit alle anderen Akteure in die Pflicht: "Wir müssen selbst die Initiative ergreifen."
Doch auch Slomka und sein Trainerteam sind gefordert. Er bestätigte die "Niedergeschlagenheit in der Kabine". Es komme nun darauf an, die Profis aufzurichten, die guten wie auch die schlechten Dinge zu zeigen.
Bundesliga-Torschützen 2013/2014
1. Platz (Stand: 29.03.2014)
17 Tore: Mario Mandzukic (Bayern)
2. Platz
16 Tore: Robert Lewandowski (Borussia Dortmund)
2. Platz
16 Tore: Adrian Ramos (Hertha BSC)
4. Platz
15 Tore: Josip Drmic (1. FC Nürnberg)
5. Platz
14 Tore: Roberto Firmino (Hoffenheim)
5. Platz
14 Tore: Raffael (Gladach)
5. Platz
14 Tore: Stefan Kießling (Bayer Leverkusen)
8. Platz
13 Tore: Pierre-Emerick Aubameyang (Dortmund)
9. Platz
12 Tore: Anthony Modeste (1899 Hoffenheim)
9. Platz
12 Tore: Thomas Müller (FC Bayern)
9. Platz
12 Tore: Pierre-Michel Lasogga (Hamburger SV)
9. Platz
12 Tore: Marco Reus (Borussia Dortmund)
13. Platz
11 Tore: Shinji Okazaki (Mainz 05)
13. Platz
11 Tore: Klaas-Jan Huntelaar (Schalke 04)
Magath glaubt bei SPORT1, dass die Hamburger den ersten Abstieg in ihrer Vereinsgeschichte noch abwenden können. Der HSV habe "einfach zu viel Qualität", um abzusteigen.
Doch es liegt an Slomka, für den nachhaltigen Effekt zu sorgen, damit die Spieler dies auch auf dem Platz zeigen.
Slomka in Not, Lasogga kaputt
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