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Die Bayern wollen in Berlin Meister werden. Guardiola erteilt die Feier-Erlaubnis - und begeht einen taktischen Fehler.
Von Marcel Guboff
München - Pep Guardiola kann durchatmen. Egal, was in Berlin passieren wird: Er bleibt wohl trocken.
Denn auch wenn der FC Bayern am Dienstag mit einem Sieg bei Hertha BSC (ab 19.30 Uhr im LIVE-TICKER und auf SPORT1.fm) die 24. Meisterschaft perfekt macht, muss der Coach keine Bierdusche befürchten. (DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle)
Im Berliner Olympiastadion wird kein Vertreter des Münchner Weißbier-Sponsors vor Ort sein. Den Bier-Regen des Werbepartners soll es erst am 34. Spieltag vor eigenem Publikum nach der Übergabe der Meisterschale geben.
Und wenn sich die Spieler doch etwas für den Trainer ausdenken?
Guardiola plant Flucht
"Ich bleibe nicht auf dem Platz, sondern gehe in die Kabine", kündigte Guardiola an. Deshalb will er auch keinen Ersatz-Anzug einpacken. Wird es dann aber doch feucht-fröhlich, könnte sich das als taktischer Fehler herausstellen.
Seinen Stars will der Trainer die Party nicht verbieten. "Wenn wir gewinnen", erklärte der Katalane, "müssen wir feiern".
Spricht's und legt das Thema direkt wieder ad acta - aus Respekt vor dem Gegner. Denn der 43-Jährige erinnerte die versammelte Journaille noch einmal daran, dass die 90 Minuten in Berlin erst einmal absolviert werden müssen.
Konterstarke Berliner
Statt mit möglichen Festakten nach Schlusspfiff beschäftigt sich Guardiola mit der Analyse des Gegners, der die Münchner Meisterfeier um vier Tage nach hinten verschieben könnte.
So weit soll es aber nicht kommen. Guardiola scheint auf alles vorbereitet.
"Sie sind sehr, sehr stark im Konterspiel", warnte der Katalane und verglich die Spielweise mit der des letzten Gegners aus Mainz: "Sie werden uns ähnlich aggressiv attackieren."
Doch das ist noch längst nicht alles. Viele Teams sind gegen den Rekordmeister defensiv ausgerichtet und reagieren nur. "Aber Hertha", sagte Guardiola, "kann auch mit dem Ball spielen".
"Meisterschaft der wichtigste Titel"
Trotz aller Warnungen scheint beim Rekordmeister aber niemand daran zu zweifeln, dass der Matchball in Berlin verwandelt wird. Guardiola reist mit dem gesamten Kader in die Hauptstadt - damit jeder den Titel feiern kann?
Thiago grüßt aus Berlin:
Für den Katalanen ist die Deutsche Meisterschaft schließlich der wichtigste Titel von allen, denn "du musst jede Woche bei 0:0 anfangen und jede Woche demonstrieren, dass du besser bist als der Gegner", begründete der 43-Jährige.
Und sollte es doch nicht klappen? "Dann haben wir gegen Hoffenheim die nächste Chance", antwortet Guardiola gelassen. Der Zeitpunkt sei ihm egal - auch mit Blick auf das Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League in einer Woche bei Manchester United: "Die Spieler werden darauf fokussiert sein."
Besser geht's nicht?
Der nächste Titel wartet schon, und es wird wohl nicht der letzte sein. Schon jetzt ist der FC Bayern in der Bundesliga das Maß aller Dinge. Es geht kaum besser.
BL: Mehrmalige Meistertrainer
Jupp Heynckes
2x Meister: 1989, 1990 mit dem FC Bayern
Jürgen Klopp
2x Meister: 2011, 2012 mit Borussia Dortmund
Branko Zebec
2x Meister: 1969 mit dem FC Bayern, 1979 mit dem Hamburger SV
Max Merkel
2x Meister: 1966 mit 1860 München, 1968 mit 1. FC Nürnberg
Pal Csernai
2x Meister: 1980, 1981 mit dem FC Bayern
Ernst Happel
2x Meister: 1982, 1983 mit dem Hamburger SV
Otto Rehhagel
3x Meister: 1988, 1993 mit Werder Bremen, 1998 mit dem 1. FC Kaiserslautern
Felix Magath
3x Meister: 2005, 2006 mit dem FC Bayern, 2009 mit dem VfL Wolfsburg
Hennes Weisweiler
4x Meister: 1970, 1971, 1975 mit Mönchengladbach, 1978 mit 1. FC Köln
Ottmar Hitzfeld
7x Meister: 1995, 1996 mit Dortmund, 1999, 2000, 2001, 2003, 2008 mit dem FC Bayern
Udo Lattek
8x Meister: 1972, 1973, 1974, 1985, 1986, 1987 mit dem FC Bayern, 1976, 1977 mit Mönchengladbach
Oder doch? Guardiola sagt ja: "Mein Gefühl ist: Wir können uns noch verbessern. Wenn du 90 Minuten im gleichen Rhythmus spielst, ist das nicht gut. Das müssen wir noch besser kontrollieren."
Was gleichbedeutend damit wäre, dass der FC Bayern in Zukunft noch dominanter auftritt und die Titeljagd munter fortsetzt - und für Guardiola würde es noch das ein oder andere Mal Weißbier regnen.
Von daher wäre ein Ersatzanzug perspektivisch gedacht sicher nicht das Verkehrteste.
Guardiola lässt die Feierbiester los
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