Dreifach-Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce aus Jamaika hat mit einem Boykott großer Wettbewerbe gedroht, falls sich ihr nationaler Verband angesichts der Doping-Anschuldigungen gegen die Leichtathleten des Landes nicht hinter seine Sportler stelle.
"Diese Vorwürfe tun weh. Es ist so wichtig, dass der Verband zu seinen Athleten steht. Sollte dem nicht so sein, würde ich mich weigern zu laufen", sagte die 26 Jahre alte 100-m-Olympiasiegerin von London.
Fraser-Pryce war 2010 wegen eines positiven Dopingtests für sechs Monate gesperrt worden. Bei ihr wurde die Substanz Oxycodon nachgewiesen. Sie erklärte, diese sei durch Mittel gegen ihre Zahnschmerzen in ihren Körper gelangt.
Jüngst hatte die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) erklärt, sie sei mit dem Anti-Doping-Kampf auf der Karibik-Insel unzufrieden. In den fünf Monaten vor Olympia 2012 in London soll Jamaikas nationale Anti-Doping-Agentur JADCO nur eine Kontrolle außerhalb der Wettkämpfe durchgeführt haben.
In diesem Jahr waren mehrere Athleten bei Jamaikas Meisterschaften überführt worden, darunter der ehemalige 100-m-Weltrekordler Asafa Powell sowie die Weltklassesprinterinnen Sherone Simpson und Veronica Campbell-Brown. Diese spektakulären Dopingfälle seien angeblich nur die Spitze des Eisbergs, erklärte Paul Wright von der JADCO.
Nach der WADA-Kritik verpflichtete sich Jamaika dazu, die eigene Anti-Doping-Gesetzgebung sowie die Führungs- und Managementstruktur der JADCO zu überprüfen. Darüber hinaus wird die Regierung der Agentur dafür eine zusätzliche Finanzspritze von umgerechnet rund 58.000 Euro zur Verfügung stellen.
Zudem soll die JADCO mit anderen Anti-Doping-Agenturen zusammenarbeiten, im Gespräch ist dabei offenbar auch ein Engagement der US-Organisation USADA mit Armstrong-Jäger Travis Tygart.
Fraser-Pryce droht mit Boykott
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