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In der AFC South plant Houston den Angriff. Kann Werners Team mithalten? Manning macht die AFC West zur Zweiklassengesellschaft.
Von Eric Böhm
München - Sie hatten die mit Abstand beste Saison ihrer Geschichte, trotzdem gehen die Houston Texans mit gehöriger Wut in die neue NFL-Saison.
"Wir waren nicht das Team, das am Ende übrig war. Also haben wir versagt", betont Quarterback Matt Schaub: "Wir haben unser ultimatives Ziel nicht erreicht."
Das vorzeitige Playoff-Aus bei den New England Patriots überschattete den Rekord von zwölf Siegen in der regulären Saison und den zweiten Divisionstitel der AFC South in Folge. (Die NFL-Saison LIVE im TV auf SPORT1 US und im LIVESTREAM)
Hopkins und Reed im Blickpunkt
In diesem Jahr soll der Super Bowl her.
Neben den etablierten Stars wie Running Back Arian Foster und dem aktuellen Abwehrspieler des Jahres J.J. Watt und dem nach langer Verletzungspause zurückgekehrten Brian Cushing sorgen vor allem zwei Neuzugänge für Aufsehen.
Aus Baltimore kommt der ungeheuer erfahrene aktuelle Champion Ed Reed, der seine Klasse in der Passverteidigung ausspielen soll.
Zum X-Faktor könnte der pfeilschnelle Receiver DeAndre Hopkins werden. Mit seinen riesigen Händen könnte der Rookie zum idealen Partner für Andre Johnson werden.
Werner will ins Endspiel
In der Division wollen die Indianapolis Colts mit dem deutschen Björn Werner an der Vormachtstellung kratzen, der bei SPORT1 auch den Super Bowl als Ziel ausgibt. (EXKLUSIV: Björn Werner im Interview)
Die Tennessee Titans und Jacksonville Jaguars stecken dagegen im Neuaufbau und werden kaum ins Playoff-Rennen eingreifen können.
Vor dem Saisonstart der NFL blickt SPORT1 auf die Divisionen AFC South und AFC West.
AFC South:
Die Texans von Coach Gary Kubiak waren in der vergangenen Saison das einzige Team, das in Abwehr und Angriff in den Top Ten rangierte.
Die Truppe hat praktisch keine Schwachstellen und wurde gezielt verstärkt. Aktuell macht nur der Fitnesszustand des 34-Jährigen Reed nach seiner Hüft-OP Sorgen.
Zudem muss Schaub mit genügend Waffen um ihn herum endlich das Label des "Game Managers" ablegen und zum Leistungsträger werden.
Luck als Trumpf
Das junge Team der Colts gehörte 2012 zu den Überraschungen der Saison. Trotz der Krebserkrankung des inzwischen zurückgekehrten Trainers Chuck Pagano wurden die Playoffs erreicht.
Deutsche in der NFL
Horst Mühlmann
Kicker: 1970-1974 - bei den Cincinnati Bengals; 1975-1977 - bei den Philadelphia Eagles
Uwe von Schamann
Kicker: 1979 - 1984 bei den Miami Dolphins
Constantin Ritzmann
Defensive End: 2004 bei den Buffalo Bills; 2005 bei den Atlanta Falcons
Sebastian Vollmer
Offensive Tackle: seit 2009 bei den New England Patriots
Markus Kuhn
Defensive Tackle: seit 2012 bei den New York Giants
Björn Werner
Defensive End/Outside Linebacker: seit 2013 bei den Indianapolis Colts
Das lag vor allem an Quarterback Andrew Luck, der seine Auswahl als erster Pick des Drafts 2012 voll rechtfertigte. Sieben siegbringende Angriffszüge im letzten Viertel ließen die Erinnerungen an Peyton Manning ein wenig verblassen.
In Running Back Ahmad Bradshaw bekommt er nun eine weitere Verstärkung. Lediglich die Defense macht noch Sorgen, dort soll Quarterback-Jäger Werner abhelfen und Legende Dwight Freeney ersetzten. Allerdings muss sich der Neuling noch auf seine neue Position einstellen.
Locker gefordert
In Tennessee stehen zwei Spieler besonders im Blickpunkt. Runner Chris Johnson will nach einer schwachen Saison seinem Spitznamen "CJ2K" wieder Ehre machen und zumindest in die Nähe der 2000-Yard-Marke kommen. (DATENCENTER: Der NFL-Spieplan)
Ankommen wird es für die Titans aber in erster Linie auf Jake Locker. In seiner dritten Saison muss der Quarterback mehr zeigen als nur Potenzial.
Verstärkungen in der Offensive Line und der neue Tight End Delaine Walker nehmen ihm die Ausreden. Der brutale Spielplan (Pittsburgh, zweimal Houston, in Seattle, San Francisco) lässt allerdings kaum mehr als sechs Siege erwarten.
Jags in der Depression
Bei den Jaguars kann alles nur besser werden. Nach nur zwei Siegen und Ärger um den Vertrag des einzigen Stars Maurice Jones-Drew waren die Fans so verzweifelt, dass sie sogar den nun auch in New England gescheiterten Quarterback Tim Tebow forderten.
Der neue Trainer Trainer Gus Bradley ist nicht zu beneiden. Esfehlt schlich an Talent. Der einstige Spielmacher der Zukunft, Blaine Gabbert, erhält seine letzte Chance.
Gespannt darf man auch Allzweck-Rookie Denard Robinson sein. Der College-Quarterback könnte für dringend benötigte Big Plays sorgen.
AFC West:
Im Westen deutet sich erneut eine Zweiklassengesellschaft an. Die Denver Broncos bleiben mit Peyton Manning das Maß der Dinge und gehören zum engsten Anwärterkreis auf den Super Bowl. (BERICHT: In Denver tickt die Uhr)
Manning kämpft aber nach einer grandiosen Regular Season und dem Aus gegen Baltimore wieder einmal gegen sein Image als Playoff-Wackelkandidat.
Mit Wes Welker erhielt der zukünftige Hall-of-Famer eine weitere hochkarätige Anlaufstelle. Rookie Montee Ball soll das Laufspiel wiederbeleben.
Zwar ist Linebacker-Star Von Miller wegen Drogenmissbrauchs für die ersten vier Partien gesperrt, aber die Verteidigung bleibt dennoch eine große Stärke.
Euphorie in KC
Aufbruchsstimmung herrscht derweil bei den Kansas City Chiefs. Neuer Trainer, neuer Quarterback: Die Euphorie beim stolzen "Indianerstamm" ist groß.
Das schwache Abschneiden 2012 ist ebenso verarbeitet wie das Selbstmord-Drama um Jovan Belcher. Coach Andy Reid weckt nach 14 meist erfolgreichen Jahren in Philadelphia Erwartungen.
Zudem kommt Quarterback Alex Smith aus San Francisco und will Joe Montana nacheifern, der einst den gleichen Weg ging und die Chiefs 1994 in ihr erstes AFC-Finale führte.
Te'o überrascht
Einen Neustart legen auch die San Diego Chargers hin. Manager A.J. Smith und Cheftrainer Norv Turner gehen, weil große Hoffnungen immer wieder bitterlich enttäuscht wurden.
Mike McCoy übernimmt erstmals das Ruder eines NFL-Teams und soll mit seinem Ruf als Offensivgenie Quarterback Philip Rivers wieder hinbiegen.
Auf der anderen Seite des Balles zählt der wegen seiner erfundenen Freundin berüchtigte Rookie-Linebacker Manti Te'o zu den Entdeckungen der Vorbereitung. Allerdings zog sich Quarterback-Jäger Melvin Ingram im Mai einen Kreuzbandriss zu.
Pryor gewinnt Raiders-Job
Eine Ende der Leidenszeit ist bei den Oakland Raiders nicht in Sicht. Seit 2003 finden die Playoffs mittlerweile ohne die einst so gefürchteten NFL-Piraten statt.
Das Quarterback-Duell in der Preseason spiegelt die Probleme wieder. Es gibt viele Spieler, die besseren Durchschnitt darstellen und auf ähnlichem Niveau sind. Spitzenklasse fehlt.
Weil Neuverpflichtung Matt Flynn nicht überzeugte, wurde Terrelle Pryor nun zum Starter befördert. Gehobenes Format stellt der bewegliche Spielmacher aber auch nicht dar.
In der Verteidigung sieht es wenig besser aus. Einzige Hoffnung bleibt der erste Pick im NFL-Draft 2014, dann könnte Spielmacher Teddy Bridgewater aus Louisville geholt werden.
Texans peilen Super Bowl an
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