Abbrechen
Der DBB-Coup über Frankreich zum EM-Auftakt bringt Nowitzki ins Schwärmen - den Bundestrainer nur kurz. Er denkt an Belgien.
Von Michael Spandern
Ljubljana - Die Spieler ließen sich von den Fans nach dem Erfolg feiern, Frank Menz war an der Seitenlinie die Ruhe selbst: Die deutschen Riesen haben bei der EM in Slowenien (täglich LIVESCORES) für die Sensation des ersten Tages gesorgt.
In Ljubljana feierte das unerfahrene Team einen 80:74 (43:39)-Sieg gegen Titelkandidat Frankreich (Bericht) und hat völlig unerwartet den ersten Schritt Richtung Zwischenrunde gemacht. (DATENCENTER: Der EM-Spielplan)
"Wahnsinn, Jungs. Was für ein Spiel. Weiter so", twitterte Dirk Nowitzki direkt nach Spielende.
"Quoten fantastisch, Rebounds fantastisch"
"Das ist ein unglaubliches Gefühl und der perfekte Auftakt für uns. Jetzt müssen wir uns ein bisschen ausruhen, dann geht es hoffentlich so weiter", sagte Tibor Pleiß: "Wir haben insgesamt ein unglaublich starkes Spiel gemacht und uns diesen Sieg ganz hart erkämpft."
Selbst Menz geriet kurz ins Schwärmen: "Natürlich kann man sehr stolz sein auf die Jungs, sie haben einen großartigen Job gemacht", meinte er kurz nach der Schlusssirene. "Die Quoten waren fantastisch, unser Reboundverhältnis war fantastisch." 29 Abpraller fischten sich die Deutschen, nur 18 der Vize-Europameister von 2011. (DIASHOW: Die Bilder der EM-Vorrunde)
Doch danach schob er jeglicher Ekstase einen Riegel vor: "Letztendlich ist dieser Sieg nur etwas wert, wenn wir die anderen Spiele auch gewinnen, zumindest einige von den nächsten. Deshalb dürfen wir noch nicht feiern."
"Nicht anfangen zu träumen"
Zumal die Zeit zur Regeneration kurz ist. Rund 19 Stunden später geht es gegen Belgien (ab 17.45 Uhr LIVESCORES) - mit umgekehrten Vorzeichen.
Das Team von Trainer Eddy Casteels, das im ersten Spiel noch drei Sekunden vor Schluss führte, dann aber der Ukraine mit 57:58 unterlag, geht als Underdog in die Partie. Und Menz ahnt, dass seine Youngsters dann nicht so unbekümmert aufspielen: "Das wird ein ganz anderes Spiel, das wird nicht so locker." (DIASHOW: Der deutsche EM-Kader)
Auch daher hielt er seine Helden auf dem Boden: "Wir müssen auf dem Teppich bleiben und dürfen nicht anfangen zu träumen, wie gut wir sind."
Die Basketball-Europameister
2011
Spanien 98:85 gegen Frankreich
2009
Spanien 85:63 gegen Serbien
2007 in Spanien
Russland 60:59 gegen Spanien
2005 in Serbien und Montenegro
Griechenland 78:62 gegen Deutschland
2003 in Schweden
Litauen 93:84 gegen Spanien
2001in der Türkei
Jugoslawien 78:69 gegen die Türkei
1999 in Frankreich
Italien 64:56 gegen Spanien
1997 in Spanien
Jugoslawien 61:49 gegen Italien
1995 in Griechenland
Jugoslawien 96:90 gegen Litauen
1993 in Deutschland
Deutschland 71:70 gegen Russland
1991 in Italien
Jugoslawien 88:73 gegen Italien
1989 in Jugoslawien
Jugoslawien 98:77 gegen Griechenland
1987 in Griechenland
Griechenland 103:101 gegen die Sowjetunion
1985 in der Bundesrepublik Deutschland
Sowjetunion 120:89 gegen Tschechoslowakei
1983 in Frankreich
Italien 105:96 gegen Spanien
1981 der Tschechoslowakei
Sowjetunion 84:67 gegen Jugoslawien
1979 in Italien
Sowjetunion 98:76 gegen Israel
1977 in Belgien
Jugoslawien 74:61 gegen die Sowjetunion
1975 in Jugoslawien
Jugoslawien Sieger der Finalrunde
1973 in Spanien
Jugoslawien 78:67 gegen Spanien
1971 in der Bundesrepublik Deutschland
Sowjetunion 69:64 gegen Jugoslawien
1969 in Italien
Sowjetunion 81:72 gegen Jugoslawien
1967 in Finnland
Sowjetunion 89:77 gegen Tschechoslowakei
1965 in der Sowjetunion
Sowjetunion 58:49 gegen Jugoslawien
1963 in Polen
Sowjetunion 61:45 gegen Polen
1961 in Jugoslawien
Sowjetunion 60:53 gegen Jugoslawien
1959 in der Türkei
Sowjetunion Sieger der Finalrunde
1957 in Bulgarien
Sowjetunion Sieger der Finalrunde
1955 in Ungarn
Ungarn Sieger der Finalrunde
1953 in der Sowjetunion
Sowjetunion Sieger der Finalrunde
1951in Frankreich
Sowjetunion 45:44 gegen die Tschechoslowakei
1949 in Ägypten
Ägypten Sieger der Finalrunde
1947 in der Tschechoslowakei
Sowjetunion 56:37 gegen die Tschechoslowakei
1946 in der Schweiz
Tschechoslowakei 34:32 gegen Italien
1939 in Litauen
Litauen Sieger der Finalrunde
1937 in Lettland
Litauen 24:23 gegen Italien
1935 in der Schweiz
Lettland 24:18 gegen Spanien
Giffey ohne Fehl und Tadel
Allerdings lieferte der Auftakt genügend Gründe zu träumen: Zum Beispiel den im Angriff und in der Abwehr formidablen Auftritt von College-Spieler Niels Giffey, der wie in den Vorbereitungsspielen in der Startfünf stand.
"Ich habe damit gerechnet, dass er Spiele haben wird, in denen er explodiert", kommentierte Menz die fünf Rebounds und 14 Punkte des Youngsters, der keinen einzigen Fehlwurf hatte. "Ich glaube, dass er Riesenpotenzial hat und der deutschen Nationalmannschaft sehr helfen wird."
Neben Giffey wurden mit Robin Benzing und Lucca Staigger (19 bzw. 14 Punkte) zwei Bayern-Profis zu Matchwinnern und bewiesen, dass sie auch in der entscheidenden Phase die Verantwortung tragen können.
Ein Sieg, der doppelt zählen kann
Und das gegen ein mit sechs NBA-Spielern gespicktes und weitaus erfahreneres Ensemble. "Sie haben die wichtigen Schüsse getroffen und verdient gewonnen", musste selbst Superstar Tony Parker von den San Antonio Spurs anerkennen.
Der MVP der NBA-Finals 2007 lieferte zwar 18 Punkte ab, dafür blieben Nicolas Batum von den Portland Trail Blazers und San Antonios Boris Diaw (9 bzw. 7 Zähler) klar unter ihren Möglichkeiten.
Ganz anders als Deutschlands Kapitän Heiko Schaffartzik, der neben zwölf Punkten elf teilweise brilliante Assists ablieferte: "Keiner hat an uns gelaubt, aber wir haben immer daran geglaubt. Das ist ein großartiger Sieg", stellte der Regisseur fest.
Ein Sieg, der hoffentlich doppelt wertvoll ist: Sollten Frankreich und Deutschland beide unter die drei Gruppenersten kommen und damit in die nächste Runde einziehen, würde das Menz-Team die Sensationspunkte mitnehmen.
Deutsche Riesen verzücken Dirkules
This article
Deutsche Riesen verzücken Dirkules
can be opened in url
http://symptomsfluenza.blogspot.com/2013/09/deutsche-riesen-verzacken-dirkules.html
Deutsche Riesen verzücken Dirkules