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Noch genau drei Jahre bis Rio: Die Organisatoren sehen sich im Zeitplan, die Probleme sind aber nicht zu übersehen.
Rio de Janeiro - Die Schlagzeilen der vergangenen Wochen waren wenig verheißungsvoll.
In Gewaltexzessen endende Massenproteste warfen dunkle Schatten auf den Confed Cup der Fußballer. Der Weltjugendtag der katholischen Kirche blieb um ein Haar im Verkehrschaos stecken.
Doch am Ende aller Widernisse sah sich Rio de Janeiro als strahlender Sieger.
"Wir haben die ersten Schlachten verloren, aber den Krieg gewonnen", resümierte Bürgermeister Eduardo Paes nach dem jüngsten Besuch von Papst Franziskus anlässlich des Weltjugendtages.
Nuzman verspricht excellente Spiele
Nach der Segnung der olympischen Flagge und der Paralympics-Fahne durch das Oberhaupt der katholischen Kirche könne auf dem Weg zu den Sommerspielen 2016 eigentlich nichts mehr schief laufen.
"Wir haben noch einen langen Weg vor uns und komfortable Fristen", verkündete auch Carlos Arthur Nuzman.
Man werde exzellente Spiele abliefern, versprach der Chef-Organisator von Rio 2016 und Präsident des Nationalen Olympischen Komitees.
Zukunftsfähiges Vermächtnis
Am Montag (5. August) sprang die Countdown-Uhr auf exakt drei Jahre um.
Bei der kleinen Zeremonie, in deren Rahmen dieses Datum bereits am vergangenen Freitag gefeiert wurde, sorgten ungeduldige Fragen nach dem noch nicht veröffentlichten Etat aber erneut für Misstöne.
Schließlich ist auch das IOC bereits in Sorge, da nicht zuletzt die ausufernden Kosten für die Stadion(um)bauten für die Fußball-WM 2014 die Massen während des Confed Cups auf die Straßen gebracht hatten.
"Wir müssen dem Publikum klar aufzeigen, dass die Ausgaben für die Spiele ein zukunftsfähiges Vermächtnis für nachfolgende Generationen darstellen", sagte IOC-Präsident Jacques Rogge.
Noch im Zeitplan
Für den Belgier ist die Verwendung von Steuergeldern allerdings eine "souveräne Entscheidung einer jeden Regierung, die die Spiele organisiert".
Das IOC will bei der Ausgabe von öffentlichen Finanzmitteln nicht wie die FIFA den Schwarzen Peter zugesteckt bekommen.
Mit Blick auf den Zeitplan werden die Olympiamacher nicht müde, darauf hinzuweisen, dass alles im "grünen Bereich" liege - obwohl die Bauarbeiten im Sportkomplex Deodoro, eine der vier Zonen mit Wettkampfstätten für neun Sportarten, erst im kommenden Jahr richtig losgehen.
Leichtathletik-Stadion gesperrt
Da scheint der Wettlauf mit der Zeit unvermeidlich.
Ein weiteres Problemkind ist das Estadio Olimpico Joao Havelange - und das nicht nur wegen des Namensgebers, der sich als Ehrenpräsident des Fußball-Weltverbandes FIFA in einem Schmiergeld-Skandal verwickelt sieht.
Die für die panamerikanischen Spiele 2007 fertiggestellte Arena, in der die olympischen Leichtathletik-Wettbewerbe stattfinden sollen, ist seit März wegen Problemen an der Dachkonstruktion noch bis mindestens Mitte 2014 gesperrt.
Eine Entscheidung pro Sport
A propos Sportstätten: Ausgerechnet in der Olympiastadt drohte den Aktiven der Abriss dreier renommierter Trainingsstätten.
Während das Schicksal des Velodroms für die Bahn-Radfahrer besiegelt ist, gab es beim Wasserpark Julio Delamare und dem Leichtathletik-Stadion Celio de Barros zuletzt aber eine überraschende Wende.
Beide zum Maracana-Komplex gehörenden Arenen sollen nun doch nicht den ursprünglich geplanten Vergnügungszentren und Parkhäusern zum Opfer fallen. Eine Entscheidung pro Sport und kontra Kommerzialisierung.
Bewohner wehren sich
Die Indios im ehemaligen "Museo do Indio" mussten dagegen nach langem Widerstand das Maracana-Viertel verlassen.
Wie bald auch die Bewohner der Vila Autodromo an der früheren Formel-1-Strecke, wo der Olympiapark entsteht. Für die sich immer noch gegen den Umzug wehrenden rund 500 Familien entsteht ein Wohnpark, laut unabhängiger Studie in einem bei starken Regenfällen von Erdrutschen gefährdeten Gebiet.
Verwandlung der Stadt
Eines von vielen Problemen von Eduardo Paes, der es auch noch der FIFA und dem IOC recht machen muss.
In Bezug auf die beiden Weltorganisationen hat der Bürgermeister von Rio jedoch eine klare Meinung.
"Im Gegensatz zur FIFA, die sich nur für die WM interessiert, hat das IOC aber schon im Bewerbungsprozess klargestellt, dass auch die Wandlung einer Stadt fundamental ist", sagt der Politiker.
Für dieses Vermächtnis werden jetzt die Weichen gestellt.
Zwischen Segen und Ausschreitungen
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