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Marc Marquez gewinnt in Laguna Seca und feiert als jüngster Fahrer der Geschichte zwei Siege in Folge - Stefan Bradl als Zweiter zum ersten Mal auf dem Podest
Honda-Werksfahrer Marc Marquez gewinnt den Grand Prix in Laguna Seca und vergrößert seinen Vorsprung in der WM. Damit ist der Rookie aus Spanien der jüngste Fahrer der Geschichte, der zwei Rennen in Folge gewonnen hat. Zum ersten Mal war ein Rookie in Laguna Seca siegreich. Ein starkes Rennen fuhr Stefan Bradl (LCR-Honda). Von der Pole-Position aus führte der Deutsche die erste Rennhälfte an, musste dann aber Marquez ziehen lassen.
In der zweiten Rennhälfte verwaltete Bradl Platz zwei und kletterte erstmals in seiner MotoGP-Karriere auf das Podest. Superstar Valentino Rossi (Yamaha) setzte als Dritter seine Podestserie fort. Nach der Pole-Position schrieb sich Bradl auch am Sonntag in die Geschichtsbücher, denn zum ersten Mal schaffte es ein Deutscher in der MotoGP-Ära auf das Podest. "Es ist für uns ein großartiges Resultat. Wir haben das gesamte Wochenende gut gearbeitet. Nach der Pole-Position waren die Erwartungen natürlich hoch."
"Ich wusste, das ich einen guten Speed habe und von Anfang an schnell fahren kann", sagt Bradl. "Ich versuchte vom Start weg zu pushen. Das habe ich gut gemacht. Ich wusste, dass Marc kommen würde. Mit vollem Tank hatte ich einige Probleme mit dem Vorderrad. Als er mich überholt hat, sah ich, dass er mehr Grip auf der Reifenflanke hat. Dadurch konnte er sich einen Vorsprung herausfahren. Ich habe dann den Vorsprung auf Valentino verwaltet. Das war nicht einfach. Es war ein langes und hartes Rennen."
Alvaro Bautista (Gresini-Honda) sah die karierte Flagge als Vierter. Dani Pedrosa (Honda) und Jorge Lorenzo (Yamaha) schafften trotz ihrer körperlichen Schwächen die Distanz und lieferten sich ein Duell um Platz fünf. Pedrosa behielt schließlich die Oberhand. In der WM hat Marquez nun einen Vorsprung von 16 Punkten auf seinen Teamkollegen Pedrosa. Lorenzo liegt 26 Zähler zurück. Cal Crutchlow (Tech-3-Yamaha) folgte den beiden Spaniern das gesamte Rennen, konnte sie aber nicht angreifen und wurde Siebter. Nicky Hayden setzte sich im Ducati-Duell gegen Andrea Dovizioso durch und kam als Achter ins Ziel.
Bevor die Action losging, wurde eine Schweigeminute für den tödlich verunglückten Andrea Antonelli abgehalten, der am Sonntag beim Supersport-Rennen in Russland sein Leben verloren hat. Auf Reifenseite herrschten bei den Prototypen die gleichen Verhältnisse: Alle entschieden sich für den harten Vorder- und den weichen Hinterreifen. Bei Sonnenschein und knapp 50 Grad Asphalttemperatur standen 32 lange Runden auf dem Programm. 46.000 Fans hatten sich rund um den kürzesten Kurs im Kalender eingefunden. Zum ersten Mal in seiner Karriere stellte sich Bradl auf der Pole-Position auf.
Als die Lichter der Startampel ausgingen, erwischte Bradl einen perfekten Start und ging in Kurve zwei in Führung. Dahinter sortierte sich Rossi ein, der ebenfalls perfekt aus der zweiten Reihe losgefahren war. Marquez verlor zwar einige Meter, reihte sich in Kurve zwei aber als Dritter ein. Dahinter klebten schon Lorenzo und Bautista. Bradl führte am Ende der ersten Runde knapp vor Rossi. Marquez hatte bereits einige Meter Rückstand. Um Platz vier duellierten sich Lorenzo und Bautista. Pedrosa fuhr auf Platz sechs und hatte Crutchlow im Nacken. Das Ducati-Duo folgte auf den Positionen acht und neun.
Marquez nimmt Bradl die Führung ab
Bradl übernahm in der Anfangsphase das Kommando und konnte sich in den ersten Runden von Rossi absetzten. Der Italiener konnte dem Tempo des Deutschen nicht folgen und kam unter Druck von Marquez. In der dritten Runde überholte der Spanier Rossi bei der Anfahrt zur Corkscrew außen (!), räuberte in der Corkscrew auf der Außenseite durch den Dreck und war vorbei. Marquez startete sofort die Jagd nach Bradl. Marquez war mit freier Fahrt bis zu einer halben Sekunde schneller als der Deutsche.
Nach zehn Runden hatte Marquez den Anschluss geschafft. Die Moto2-Titelkonkurrenten des Jahres 2011 kämpften um die Führung. Marquez griff aber nicht sofort an, sondern hängte sich an das Hinterrad der LCR-Honda und studierte Bradl für einige Runden. Bei Halbzeit hatte das Duo rund 3,5 Sekunden Vorsprung auf Rossi, der auf Platz drei fuhr. Bautista hatte als Vierter die Yamaha im Blick. Pedrosa, Lorenzo und Crutchlow fuhren gemeinsam auf den Positionen fünf bis sieben. Dovizioso und Hayden trugen ihr Privatduell um Rang acht aus.
Zu Beginn der zweiten Rennhälfte erhöhte Marquez den Druck auf Bradl. 14 Runden vor dem Ende machte Marquez sein Manöver und zog in der Zielkurve an Bradl vorbei. Marquez konnte sich auch sofort um einige Motorradlängen absetzen. Die Entscheidung um den Sieg war gefallen. Marquez ließ bis ins Ziel nichts mehr anbrennen, machte keine Fehler und holte sich seinen dritten Saisonsieg. Bradl hatte im Ziel 2,298 Sekunden Rückstand.
Marquez baut WM-Führung aus
"Es war so wie erwartet. Ich bin davon ausgegangen, dass ich mehr Mühe habe, denn im Fernsehen sieht die Strecke viel kniffliger aus", sagt Sieger Marquez über den anspruchsvollen Kurs. "Es brauchte Zeit, um die Strecke und die Bodenwellen zu lernen. Das Rennen war heute sehr gut. Mit vollem Tank machte ich mir zu Beginn Sorgen um die Bodenwellen, denn das Vorderrad konnte rasch wegrutschen."
"Dann überholte ich Valentino und Bradl, und holte mir einen kleinen Vorsprung heraus. Ich bin sehr glücklich, denn es war eine neue Strecke für mich und ich habe 25 Punkte geholt. Es ist sehr gut, mit diesem Resultat in die Sommerpause zu gehen." Spannend ging es bis zum Zielstrich im Duell um Rang drei zu. Bautista übte Druck auf Rossi aus. Beide kamen gute durch Überrundungs-Verkehr. Bautista konnte aber keinen Angriff setzen.
Rossi kletterte zum dritten Mal in Folge auf das Podest. In der WM ist sein Rückstand auf Marquez auf 46 Punkte - genau die Zahl seiner berühmten Startnummer - angewachsen. "Ich freue mich sehr über dieses Podium. Das ist noch wichtiger als auf dem Sachsenring, denn hier scheinen wir einen Nachteil gegen die Hondas zu haben", sagt Rossi nach dem Grand Prix. "Ich bin ein gutes Rennen mit einer guten Pace gefahren. Ich bin der beste Yamaha-Fahrer."
Rossi verteidigt Platz drei
"Ich hatte einen fantastischen Start. Mir fehlte aber das Tempo, um mit Stefan mithalten zu können. Marc hat auch ein tolles Überholmanöver gemacht. Er war zu schnell für mich. Von da weg war es ein toller Kampf gegen Bautista, der heute sehr stark war. Ich habe immer versucht zu pushen. Einmal habe ich das Motorrad nach einem Vorderradrutscher mit dem Ellbogen aufgerichtet. Am Ende hatte ich Probleme mit den Überrundeten, denn es wurden hier keine blauen Flaggen gezeigt."
"Ich hatte einen kleinen Vorsprung auf Alvaro, aber er war in der Zielkurve direkt hinter mir. Ich freue mich sehr über meinen dritten Podestplatz in Folge. Ich bin mit dem Rennen und meinem Ergebnis zufrieden." Bis zur Ziellinie ging es zwischen Rossi und Bautista eng zu. Auf der Linie hatte der Italiener um 0,059 Sekunden die Nase vorne. Für Bautista war der vierte Platz sein bestes Ergebnis in dieser Saison.
Hinter Bautista kam Pedrosa als Fünfter ins Ziel. Lorenzo folgte drei Sekunden dahinter auf Platz sechs. Crutchlow konnte sich im Gegensatz zu den vergangenen Rennen nicht in Szene setzen. Er fuhr das gesamte Rennen hinter den beiden Spaniern und kam als Siebter ins Ziel. Ein enges Duell lieferten sich bis ins Ziel die beiden Ducati-Werksfahrer. Mehrmals überholten sich Hayden und Dovizioso, bis sich schließlich Hayden durchsetzte und Achter wurde. Der Lokalmatador fuhr weiterhin mit der Standard-Version der Desmosedici, während Dovizioso einen neuen Rahmen einsetzte.
Das Aspar-Team erlebte ein schwarzes Rennen. Randy de Puniet musste seine Aprilia schon nach wenigen Runden mit Motordefekt abstellen. Kurz darauf schied Aleix Espargaro in der Zielkurve durch Sturz aus. Bester CRT-Vertreter war demnach Hector Barbera (Avintia) als Zehnter. Der Spanier hielt Ersatzmann Alex de Angelis (Pramac-Ducati) in Schach, der bei seinem MotoGP-Comeback auf Platz elf ins Ziel kam. Colin Edwards (Forward), Danilo Petrucci (Ioda), Karel Abraham (Cardion) und Yonny Hernandez (PBM) belegten die Positionen zwölf bis 15 und nahmen die letzten WM-Punkte mit.
Ab Abraham waren alle Fahrer überrundet. Hiroshi Aoyama (Avintia), Bryan Staring (Gresini) und Lukas Pesek (Ioda) kamen außerhalb der Punkteränge ins Ziel. Mehr als 18 Fahrer sahen die Zielflagge nicht. Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) schied mit technischem Defekt aus. Claudio Corti (Forward) musste an der Box aufgeben. Michael Laverty (PBM) schied schon in der Anfangsphase durch Sturz aus. Die MotoGP verabschiedet sich nun in die Sommerpause. Weiter geht es am 18. August mit dem Grand Prix von Indianapolis (USA).
Marquez gewinnt vor Bradl in Laguna Seca
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