Abbrechen
Vor dem italienischen Pokalfinale zwischen AC Florenz und SSC Neapel kommt es zu Zwischenfällen. Ein Fan ringt mit dem Tod.
Rom - Die Gewalt im italienischen Fußball ist hat einen blutigen Höhepunkt erreicht:
Vor dem Pokalfinale zwischen dem AC Florenz und dem SSC Neapel in Rom ist ein Fan durch Schüsse so schwer verletzt worden, dass er mit dem Tod rang.
Nach Angaben der "Gazzetta dello Sport" bestand am späten Samstagabend nach einer Not-OP kaum noch Hoffnung für das Opfer.
Mindestens neun weitere Tifosi erlitten durch Schüsse oder Stiche teils lebensgefährliche Verletzungen.
Obwohl sich die Randale im Olympiastadion unter Augen von Fiorentinas noch angeschlagenem deutschen Nationalspieler Mario Gomez, Italiens Premierminister Matteo Renzi und Nationaltrainer Cesare Prandelli fortsetzten, wurde das Spiel mit 45 Minuten Verspätung angepfiffen.
Neapel mit Pokalsieg im Skandalspiel
Das Spiel, das Neapel 3:1 (2:1) gewann, geriet allerdings zur Nebensache.
Neapel ging durch zwei früher Tore von Lorenzo Isigne (11./17.) in Führung, Florenz kam durch Juan Vargas (28.) zum Anschlusstreffer.
Kurz vor Spielende sorgte der Belgier Dries Mertens (90.+2) für die Entscheidung und Neapels fünften Pokalerfolg.
Ultras zunächst gegen Anpfiff
Die Führer der mächtigen Ultra-Gruppierungen hatten offenbar zuvor in Diskussionen mit Offiziellen und Spielern auf die Absage gedrängt, gaben dann aber doch ihr Okay.
"Diese Vorfälle sind nicht zu akzeptieren. Ich fordere die Fans auf, dies als das zu sehen, was es ist: Ein Abend des Fußballs und kein Anlass für ausufernde Gewalt", sagte Italiens Liga-Verbands-Chef Maurizio Beretta.
Senats-Präsident Pietro Grosso zeigte sich entsetzt: "Ich bin tief traurig, dass derartiges immer noch passiert."
Polizist schwer verletzt
Die Schießereien ereigneten sich im römischen Stadtviertel Tor di Quinto, wo es bereits zuvor zu Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Fangruppen gekommen war.
Unter der Masse neapolitanischer Fans, die vor Spielbeginn zum Olympiastadion in Rom strömte, mischten sich auch römische Hooligans, die die Neapolitaner und die Sicherheitskräfte mit Gegenständen bewarfen. Dabei wurde ein Polizist schwer verletzt.
ngegriffen wurde auch eine weitere Person, die von Hooligans geschlagen wurde.
Premierminister will Stadion verlassen
Im Stadion selbst flogen vor dem geplanten Anpfiff Massen an Feuerwerk aus den Blöcken in Richtung Spielfeld, Tränengas kam zum Einsatz.
Neapels Kapitän Marek Hamsik versuchte die Napoli-Fans zu beschwichtigen und verhandelte mit den Ultra-Führern.
Italiens Nationalcoach Prandelli wirkte auf der Tribüne sichtlich geschockt. Premier Renzi wollte mit seiner Frau und seinen drei Kindern das Stadion bereits verlassen, blieb aber doch.
Erinnerungen an 2004
Bereits im Jahr 2004 hatten italienische Ultras für einen Abbruch eines Spiels im Olympiastadion gesorgt. Während des Derby della Capitale zwischen AS und Lazio Rom hatten drei Ultra-Vertreter der Roma den Platz gestürmt und von den Kapitänen Franceso Totti (Roma) und Sinisa Mihailovic (Lazio) den Abbruch der Partie gefordert.
Die Rekordchampions Europas
England
Rekordmeister: Manchester United, 20 Titel Rekordpokalsieger: Manchester United, 11 Titel
Spanien
Rekormeister: Real Madrid, 32 Titel Rekordpokalsieger: FC Barcelona, 25 Titel
Italien
Rekordmeister: Juventus Turin, 27 Titel Rekordpokalsieger: AS Rom, Juventus Turin, je 9 Titel
Frankreich
Rekordmeister: AS Saint-Etienne, 10 Titel Rekordpokalsieger: Olympique Marseille, 10 Titel
Russland
Rekordmeister: Spartak Moskau, 21 Titel Rekordpokalsieger: Spartak Moskau, 13 Titel
Rumänien
Rekordmeister: Steaua Bukarest, 23 Titel Rekordpokalsieger: Steaua Bukarest, 20 Titel
Niederlande
Rekordmeister: Ajax Amsterdam, 31 Rekordpokalsieger: Ajax Amsterdam, 17 Titel
Portugal
Rekordmeister: Benfica Lissabon,31 Titel Rekordpokalsieger: Benfica Lissabon, 27 Titel
Ukraine
Rekordmeister: Dynamo Kiew, 12 Titel Rekordpokalsieger: Dynamo Kiew, 9 Titel
Türkei
Rekordmeister: Fenerbahce und Galatasaray Istanbul, je 18 Titel Rekordpokalsieger: Galatasaray Istanbul, 14 Titel
Griechenland
Rekordmeister: Olympiakos Piräus, 36 Titel Rekordpokalsieger: Olympiakos Piräus, 23 Titel
Schottland
Rekordmeister: Glasgow Rangers, 51 Titel Rekordpokalsieger: Celtic Glasgow, 34 Titel
Schweiz
Rekordmeister: Grasshopper Club Zürich, 27 Titel Rekordpokalsieger: Grasshopper Club Zürich, 18 Titel
Belgien
Rekordmeister: RSC Anderlecht, 29 Titel Rekordpokalsieger: RSC Anderlecht, 9 Titel
Dänemark
Rekordmeister: KB Kopenhagen, 15 Titel Bröndby und FC Kopenhagen, je 6 Titel seit Einführung der SAS Liga Rekordpokalsieger: Arhus GF, 9 Titel
Zuvor hatten Gerüchte über den Tod eines jungen Fans durch Polizisten die Runde gemacht.
Nach langer Unterbrechung wurde das Derby letztlich abgebrochen, es folgten heftige Ausschreitungen im Stadion und außerhalb der Arena.
Vielleicht auch deshalb entschieden sich die Offiziellen am Samstag gegen eine Absage.
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Krawalle überschatten Coppa Italia
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