Emotionen bei Achterbahn-Schalkern

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Die Königsblauen tanken vor dem Chelsea-Spiel Selbstvertrauen. Matchwinner Hildebrand widmet den Sieg seinem verstorbenen Vater.

Berlin - Bei Rückkehrer Kevin-Prince Boateng schlugen nach dem Sieg über seine "alte Liebe" zwei Herzen in der Brust, Matchwinner Timo Hildebrand dachte an seinen verstorbenen Vater, und Torschütze Julian Draxler sprach offen über Veränderungen in seinem Privatleben.

Der eigentlich äußerst kühl herausgespielte 2:0 (1:0)-Erfolg bei Hertha BSC setzte bei den Profis von Schalke 04 überraschend viele Emotionen frei ( Bericht).

Diese müssen die Königsblauen im Champions-League-Kracher am Mittwoch beim englischen Spitzenklub FC Chelsea aber auch auf den Platz bringen, ansonsten droht in der bisherigen Achterbahn-Saison der nächste Absturz (DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle).

Für Chelsea gerüstet

Doch die Gelsenkirchener sahen sich durch die kleine Wiedergutmachung für die bittere Derby-Pleite gegen Erzrivale Borussia Dortmund für Chelsea gerüstet.

"Wir fahren da nicht hin und sagen: 'Männer, 0:3 wäre okay.' Ein Punkt ist das Minimum", sagte Mittelfeld-Star Boateng und forderte: "Wir müssen in London die Null halten!"

Hildebrand sammelt Pluspunkte

Dass dies der drittschlechtesten Abwehr der Liga zumindest gegen Aufsteiger Hertha gelang, lag vor allem am glänzenden Hildebrand.

Der zuletzt nicht immer fehlerfreie Torhüter sammelte gute Argumente für eine Vertragsverlängerung, doch unmittelbar nach dem Abpfiff war er mit seinen Gedanken ganz woanders (Bilder des Spiels).

"Das war mein 100. Spiel ohne Gegentor. Das widme ich meinem Vater, der im Juni verstorben ist", sagte Hildebrand mit einem dicken Klos im Hals.

Manager Horst Heldt attestierte dem Keeper einen "Löwenanteil" am fünften Saisonsieg, der auch Clemens Tönnies beruhigt haben dürfte.

Draxler zeigt Reaktion nach Anruf von Tönnies

Der Klub-Boss soll nach der Pleite gegen den verhassten BVB wütend zum Telefonhörer gegriffen, Trainer Jens Keller sowie einige Spieler angerufen und Klartext geredet haben. "Dafür ist er der Boss, damit er auch mal draufhaut", sagte Draxler.

Beim Jung-Nationalspieler, der kämpferisch überzeugte und in der vierten Minute der Nachspielzeit endlich sein erstes Saisontor erzielte, schien aber nicht nur Tönnies' Weckruf gefruchtet zu haben.

Nach seiner "inakzeptablen Leistung" gegen Dortmund habe er sich selbst "hart analysiert" und "im Privatleben aufgeräumt", verriet Draxler freimütig. Was genau er damit meinte, ließ der 20-Jährige offen, aber er stellte klar: "Ich habe noch immer die gleiche Freundin."

Pfiffe aus dem Hertha-Block

Für Boateng war Hertha einmal die große Liebe, für den Klub spielte der gebürtige Berliner von 1994 bis 2007. Doch das schützte ihn nicht vor gellenden Pfiffen aus dem Hertha-Fanblock bei seiner Auswechslung (87.).

Bundesliga-Torschützen 2013/2014

1. Platz (Stand: 02.11.2013)

9 Tore: Robert Lewandowski (Borussia Dortmund)

2. Platz

8 Tore: Mario Mandzukic (Bayern)

3. Platz

7 Tore: Pierre-Emerick Aubameyang (Dortmund)

3. Platz

7 Tore: Vedad Ibisevic (Stuttgart)

3. Platz

5 Tore: Max Kruse (Gladbach)

3. Platz

7 Tore: Sidney Sam (Leverkusen)

3. Platz

7 Tore: Roberto Firmino (Hoffenheim)

8. Platz

6 Tore: Stefan Kießling (Bayer Leverkusen)

8. Platz

6 Tore: Marco Reus (Dortmund)

8. Platz

6 Tore: Anthony Modeste (Hoffenheim)

8. Platz

6 Tore: Nicolai Müller (Mainz 05)

8. Platz

6 Tore: Pierre-Michel Lasogga (Hamburger SV)

8. Platz

6 Tore: Rafael van der Vaart (Hamburger SV)

14. Platz

5 Tore: Sami Allagui (Hertha BSC)

14. Platz

5 Tore: Ivica Olic (Wolfsburg)

14. Platz

5 Tore: Adam Szalai (Schalke 04)

14. Platz

5 Tore: Raffael (Borussia Mönchengladbach)

14. Platz

5 Tore: Adrian Ramos (Hertha BSC)

14. Platz

5 Tore: Kevin Volland (Hoffenheim)

"Es kann mich ja nicht jeder mögen und vermissen", sagte Boateng hinterher. Auf der rechten Mittelfeldseite konnte der Zehn-Millionen-Mann zwar kaum Akzente setzen, aber zumindest machte sein Knie keine Probleme. Um auf Nummer sicher zu gehen, trug er ein Glücksband um das Gelenk.

Die vor allem in der zweiten Halbzeit besseren Herthaner wussten am Ende gar nicht, warum sie vor 69.277 Zuschauern im Olympiastadion als Verlierer vom Platz gingen. "Das ist sehr bitter", haderte Jos Luhukay.

Kraft patzt erneut - Kritik von Luhukay

Der Berliner Trainer sprach seinen erneut unsicheren Torhüter Thomas Kraft beim 0:1 durch Adam Szalai (26.) nicht von der Schuld frei. Herthas Schlussmann kam nach einer Ecke nur zögerlich heraus.

"Wenn er rauskommt, muss er den Ball haben. Er hat den Ball nicht, deswegen ist es ein Fehler", sagte Luhukay bei "Sky".


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