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Arsenal geht mit jeder Menge Rückenwind ins Neapel-Spiel. Eine Tormaschine und die Deutschen machen Hoffnung auf eine neue Ära.
Von Christoph Lother
München - Gerade mal sechs Wochen ist es her, dass die Spieler des FC Arsenal im heimischen Emirates Stadium ausgebuht und darüber hinaus in halb England verspottet wurden.
Zum Saisonauftakt der Premier League hatten die "Gunners" mit 1:3 gegen Aston Villa verloren. Die Kritiker fühlten sich bestätigt.
Wie könne man nur so blauäugig sein und ohne wirkliche Verstärkung in die neue Runde gehen, wurden die Londoner Klub-Bosse immer wieder gefragt und im gleichen Atemzug vor düstere Aussichten gestellt.
Doch seitdem ist viel passiert. Und verspottet wird bei Arsenal vorerst keiner mehr.
Fünf Liga-Siege in Serie
Mit fünf Siegen in Serie sind die Mannen von Trainer Arsene Wenger an die Spitze der englischen Liga gestürmt.
Im League Cup kämpften sie sich ins Achtelfinale, in der Champions-League-Qualifikation räumten sie Fenerbahce Istanbul aus dem Weg und im ersten Gruppenspiel der Königsklasse feierten sie einen verdienten 2:1-Erfolg bei Olympique Marseille.
Vor dem Duell mit Dortmund-Bezwinger SSC Neapel (Di., ab 20.15 Uhr im LIVE-TICKER) ist das Selbstvertrauen entsprechend groß.
Bester Stimmung ins Schlüsselspiel
"Wir sind hervorragend gestartet und jeder weiß, dass wir eine gute Chance haben weiterzukommen, wenn wir auch unser zweites Spiel gewinnen", betont Coach Wenger vor dem Match gegen den aktuellen Tabellenzweiten der italienischen Serie A.
"Dieses Spiel wird großen Einfluss auf den Ausgang unserer Gruppe haben", prophezeit der Franzose und versichert:
"Wir sind bester Stimmung und wollen unseren Job bestmöglich erledigen."
Özil glänzt als Vorbereiter
Mitverantwortlich für diese gute Stimmung sind neben Tormaschine Aaron Ramsey, der bei seinen bisherigen neun Saisoneinsätzen schon achtmal zugeschlagen hat, auch einige Akteure aus der zweiten Reihe.
Und - oder vor allem - die Deutschen (Der Tabellenrechner zur Champions League).
Mit Mesut Özil konnten die "Gunners" Anfang September bekanntlich doch noch den erhofften Hochkaräter an Land ziehen.
Der Nationalspieler fügte sich problemlos ein und steuerte in vier Spielen schon vier Torvorlagen bei.
Eisfeld und Gnabry drängen sich auf
Darüber hinaus entpuppt sich der zum Vize-Kapitän aufgestiegene Per Mertesacker immer mehr als Chef in der Londoner Hintermannschaft.
Und auch die bisherigen Reservisten Thomas Eisfeld und Serge Gnabry machten mit ihren Toren gegen West Bromwich Albion beziehungsweise den FC Swansea jüngst auf sich aufmerksam (PERSONALIE: Gnabry - leider deutsch).
Vielerorts ist schon von den "German Gunners" die Rede.
Erinnerungen an Franzosen-Block
Womöglich läutet Coach Wenger sogar eine komplett neue Ära ein.
Alle Champions-League-Gewinner
1992/93
Olympique Marseille (1:0 gegen AC Mailand)
1993/94
AC Mailand (4:0 gegen FC Barcelona)
1994/95
Ajax Amsterdam (1:0 gegen AC Mailand)
1995/96
Juventus Turin (1:1, 4:2 n.E. gegen Ajax Amsterdam)
1996/97
Borussia Dortmund (3:1 gegen Juventus Turin)
1997/98
Real Madrid (1:0 gegen Juventus Turin)
1998/99
Manchester United (2:1 gegen Bayern München)
1999/2000
Real Madrid (3:0 gegen FC Valencia)
2000/01
Bayern München (1:1, 5:4 n.E. gegen FC Valencia)
2001/02
Real Madrid (2:1 gegen Bayer Leverkusen)
2002/03
AC Mailand (0:0, 3:2 n.E. gegen Juventus Turin)
2003/04
FC Porto (3:0 gegen AS Monaco)
2004/05
FC Liverpool (3:3, 3:2 n.E. gegen AC Mailand)
2005/06
FC Barcelona (2:1 gegen FC Arsenal)
2006/07
AC Mailand (2:1 gegen FC Liverpool)
2007/08
Manchester United (1:1, 6:5 n.E. gegen FC Chelsea)
2008/09
FC Barcelona (2:0 gegen Manchester United)
2009/2010
Inter Mailand (2:0 gegen Bayern München)
2010/11
FC Barcelona (3:1 gegen Manchester United)
2011/2012
FC Chelsea (5:4 n.E. gegen Bayern München)
2012/2013
FC Bayern München (2:1 gegen Borussia Dortmund)
Baute er Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre noch auf einen Block aus Nationalspielern des damaligen Welt- und Europameisters Frankreich, ruhen seine Hoffnungen heute vor allem auf den deutschen Auswahlkickern.
Statt eines Thierry Henry, Sylvain Wiltord, Patrick Vieira oder Robert Pires sorgen mittlerweile Özil, Mertesacker oder der derzeit verletzte Lukas Podolski für Furore.
Wenger nennt deutsche Vorzüge
"Die deutschen Spieler sind nah an der englischen Mentalität", betont Wenger und erklärt: "Die Bundesliga ist körperlich ebenso hart wie die Premier League."
Entsprechend leicht fiele die Integration deutscher Neuzugänge, berichtet der 63-Jährige weiter.
Die jüngsten Entwicklungen vor dem Spiel gegen Neapel geben Wenger Recht.
Und gegen italienische Mannschaften sind die Deutschen ja ohnehin immer ganz besonders motiviert.
Gunners lassen Spötter schweigen
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