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Nach einer deutlichen Halbzeit-Führung machen es die Franken gegen Partizan spannend - und jubeln nach der Verlängerung.
Aus Bamberg berichtet Eric Böhm
Bamberg - Im dritten Anlauf hat es endlich geklappt: Nach ALBA Berlin haben auch die Brose Baskets Bamberg die Gruppenphase der Euroleague überstanden ( DATENCENTER: Euroleague).
Der deutsche Meister gewann gegen Partizan Belgrad mit 92:90 (80:80, 47:35) nach Verlängerung und schaffte es erst zum zweiten Mal nach 2005/2006 unter die Top 16 der Königsklasse.
Im nervenzerreißenden Endspiel um den so wichtigen vierten Rang in Gruppe D ragte Flügelspieler Bostjan Nachbar (23 Punkte) aus einem starken Kollektiv heraus. In der Overtime glänzte zudem Anton Gavel (16).
In den vergangenen beiden Jahren hatte es jeweils durch fehlenden Killerinstinkt am Ende nur zu undankbaren fünften Plätzen hinter Malaga und Kaunas gereicht. Fast wäre es auch diesmal schief gegangen.
Publikum enttäuscht Heyder nicht
Ein Spaziergang wurde es jedoch speziell in der zweiten Hälfte nicht. Partizan zeigte, dass sich Wolfgang Heyders Vorahnung bewahrheiten sollte.
"Die Halle muss brennen. Ich denke, das wird eine richtige Schlacht werden", hatte der Manager noch vor der Partie gesagt.
Die 6800 Fans in der Stechert Arena machten ihrem Beinamen "Freak City" alle Ehre, mit dem ohrenbetäubenden Lärm im Rücken legte Bamberg in gewohnter Startformation einen 8:2-Start hin.
Partizan überfordert
Immer wieder attackierte die Truppe von Coach Chris Fleming über den starken Center Maik Zirbes (11 Zähler) oder den sechstbesten Euroleague-Scorer Nachbar (16,1 Punkte pro Spiel) den Korb.
Point Guard John Goldsberry trug sieben Zähler zum herausragenden ersten Viertel (25:13) bei. In Hinspiel hatte der Meister in der ersten Hälfte trotz des Sieges noch Probleme gehabt.
Die physisch sonst so starken Serben konnten oftmals nur zu Fouls greifen. Sie schienen mit dem Publikum in der „Frankenhölle" und dem K.o.-Charakter der Partie überfordert zu sein.
Scouts sehen starken Nachbar
Vor den Augen von Scouts der Dallas Mavericks, Cleveland Cavaliers und Brooklyn Nets lieferte vor allem der ehemalige NBA-Profi Nachbar eine Kostprobe seines Könnens und empfahl sich für eine potenzielle Rückkehr über den großen Teich.
Erst nach und nach biss sich der serbische Dauerchampion (seit 2002) angeführt vom französischen Spielmacher Leo Westermann (16 Zähler) und Kapitän Vladimir Lucic (17) ins Spiel. Partizans bester Schütze verkürzte per Dreier auf 27:32.
Giftige Verteidigung
Die Brose Baskets konterten prompt mit einem 10:4-Lauf, den Guard Anton Gavel aus der Mitteldistanz krönte.
Ein krachender Dunking durch Zirbes sowie Nachbars nächster Dreier ließen das Publikum explodieren und sicherten eine solide 47:35-Halbzeitführung.
Bamberg stützte sich auf die starke Wurfquote (über 50 Prozent). Außerdem forcierte die aggressive Gangart schon vor der Pause elf Ballverluste.
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Schreck durch Nachbar-Fouls
Nach fünf weiteren Punkten kassierte Nachbar jedoch gleich zu Beginn des dritten Viertels im Duell mit dem agilen Lucic seine Fouls Nummer drei und vier.
Das brachte dem Slowenen einen langen Aufenthalt auf der Bank ein. Im Angriff der Franken folgte fast schon erwartungsgemäß eine Flaute.
Die abgezockte Truppe von Trainer Dusko Vujosevic witterte plötzlich ihre Chance. Das Zittern fuhr der gesamten Halle aber bereits in die Glieder.
Dramatische Endphase
Gute sieben Minuten vor dem Ende kam Nachbar zurück und Tadda versenkte einen Dreier zum 73:64. Belgrad ließ aber nicht abschütteln.
Westermann und Lucic befeuerten postwendend einen 13:4-Zwischenspurt. Plötzlich war bei noch knappen zwei Minuten auf der Uhr der 77:77-Ausgleich da.
Auf einmal wackelten die bis dahin so souveränen Bamberger wieder. Lucic brachte innerhalb der letzten 60 Sekunden Partizan von der Freiwurflinie erstmals überhaupt in Führung.
Gordon bestraft Nachlässigkeit
Nur der erfahrene Kapitän Jacobson behielt die Nerven, zog ein Foul und versenkte eiskalt die Freiwürfe zur erneuten Führung. Eine verbotene Ballberührung der Gäste brachte Bamberg das 80:78.
Nach einem verfehlten Freiwurf der Gäste, kostete 2,6 Sekunden vor Schluss ein Offensiv-Rebound durch Belgrads Drew Gordon (14 Punkte) den fast schon sicheren Erfolg. Es ging in die Verlängerung.
Alle Euroleague-Endspiele
2012: Olympiakos Piräus - ZSKA Moskau 62:61
MVP des Final Four: Vassilis Spanoulis
2011: Maccabi Electra Tel Aviv - Panathinaikos Athen 70:78
MVP des Final Four: Dimitris Diamantidis
2010: FC Barcelona - Olympiakos Piräus 86:68
MVP des Final Four: Juan Carlos Navarro
2009: Panathinaikos Athen - ZSKA Moskau 73:71
MVP des Final Four: Vassilis Spanoulis
2008: ZSKA Moskau - Maccabi Tel Aviv 91:77
MVP des Final Four: Trajan Langdon
2007: Panathinaikos Athen - ZSKA Moskau 93:91
MVP des Final Four: Dimitrios Diamantidis
2006: ZSKA Moskau - Maccabi Tel Aviv 73:69
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2005: Maccabi Tel Aviv - TAU Ceramica 90:78
MVP des Final Four: Sarunas Jasikevicius
2004: Maccabi Tel Aviv - Skipper Bologna 118:74
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2003: FC Barcelona - Benetton Treviso 76:65
MVP des Final Four: Dejan Bodiroga
2002: Panathinaikos Athen - Kinder Bologna 89:83
MVP des Final Four: Dejan Bodiroga
2001: Kinder Bologna - TAU Ceramica 3:2 (Best-of-five-Serie)
MVP des Final Four: Emanuel Ginobili
Gavel übernimmt
Dort übernahm Gavel Verantwortung im Angriff. Beide erschöpften Teams kamen jetzt nur noch über den Willen.
Nachbars erste Punkte seit Beginn der zweiten Hälfte brachten die Franken wieder in Front. Aus dem Spiel heraus fiel aber kaum noch ein Wurf.
Fords Dunking zum 90:89 und Gavels anschließender Steal machten das Happy End möglich. Nachbar gelang sieben Sekunden vor der Sirene der entscheidende Block. Dann stand beim Einwurf Partizans wieder Gavel richtig und die Party konnte doch noch losgehen.
K.o.-Krimi gemeistert! Bamberg zittert sich in die Top 16
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