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Dortmund streicht viel Geld ein. Die Liste möglicher Götze-Nachfolger íst lang. Als Lewandowski-Ersatz scheint Dzeko möglich.
Vom BVB berichtet Thorsten Langenbahn
Dortmund - 120 Millionen Euro – für den Otto-Normal-Fußballfan eine nahezu unvorstellbare Zahl mit acht Nullen.
Diese Investitionssumme steht Dortmunds Machern zur Verfügung, um die Abgänge von Mario Götze und wohl auch von Robert Lewandowski zum FC Bayern abzufedern. (Bericht: Lewandowski will im Sommer weg)
In der Champions League hat der BVB bereits jetzt rund 55 Millionen Euro verdient. Weitere 37 Millionen Euro spült der Götze-Wechsel in die Kassen, dazu kommt Summe x für Lewandowski – in etwa die Größenordung des Götze-Transfers.
Nach Informationen des "Spiegel" hat Dortmund ein erstes Angebot über 25 Millionen Euro für den Polen abgelehnt.
Trainer Jürgen Klopp nimmt den Verlust der beiden Offensiv-Hochkaräter nach außen gelassen hin. "Andere Mütter haben auch schöne Söhne, die auch kicken können", sagte der 45-Jährige.
Draxler auf dem Zettel
Mit prall gefülltem Portemonaie können Sportdirektor Michael Zorc und Klopp nun auf Shopping-Tour gehen. Der Einkaufszettel für neue Leistungsträger ist längst geschrieben.
Ganz oben auf der Liste, so der "kicker": Julian Draxler vom Erzrivalen Schalke 04. Der Jungnationalspieler besitzt noch einen Vertrag bis 2016 - angeblich ohne Ausstiegsklausel. 20 Millionen Euro würde das 19 Jahre junge Toptalent mindestens kosten.
Es wäre das nächste große Beben im Ruhrgebiet, wenn der Gelsenkirchener Junge mit königsblauem Herzen die Lager wechseln würde.
Doch die hoch verschuldeten Schalker brauchen Geld – dass die Reviernachbarn zurzeit reichlich haben.
Gladbach will Herrmann nicht hergeben
Beim Transfer von Marco Reus, der für 17,1 Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach kam, hatten die Dortmunder im vergangenen Sommer bereits ordentlich investiert.
Mit Patrick Herrmann (22) haben die Gladbacher in ihrem Team einen weiteren Offensivspieler, auf den Klopp große Stücke hält.
Allerdings verfügt der U-21-Nationalspieler über keine Ausstiegsklausel in seinem bis 2016 datierten Vertrag.
Aktuell wollen die Gladbacher ihren zurzeit erfolgreichsten Torschützen (sechs Treffer) auf keinen Fall ziehen lassen. "Es gibt keine Schmerzgrenze", versicherte Sportdirektor Max Eberl in der "Bild".
Auch Trainer Lucien Favre beteuerte, sich keine Sorgen um die Personalie Herrmann zu machen. Fügte aber vielsagend an: "Aber ausschließen kann man nichts."
De Bruyne ein heißer Kandidat
Ausgeschlossen ist laut "Kicker" die Rückkehr von Shinji Kagawa, der 2012 für 16 Millionen Euro in die Premier League gewechselt war und bei Manchester United als Edelreservist versauert.
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ManUnited-Coach Alex Ferguson will den Japaner offenbar nicht ziehen lassen. Auch Kagawa selbst, beim neuen Meister mit einem Vertrag bis 2016 ausgestattet, will sich in England durchbeißen.
Über die Premier League würde auch ein möglicher Wechsel von Kevin de Bruyne führen. Der 21-Jährige spielt zurzeit auf Leihbasis für Werder, steht aber beim FC Chelsea unter Vertrag.
Ein kolportiertes Angebot über 17 Millionen Euro für den belgischen Nationalspieler hat Zorc allerdings dementiert.
Dzeko keine Ente mehr
Durch die ungeahnten finanziellen Möglichkeiten scheint anstelle von Kagawa wieder ein anderer Premier-League-Spieler im Bereich des Möglichen zu liegen.
Manchester Citys Edin Dzeko hat wiederholt seine Absicht bekundet, in die Bundesliga zurückkehren zu wollen. Der frühere Wolfsburg-Stürmer passt ins BVB-Schema, ist ein ähnlicher Spielertyp wie Lewandowski.
Die Anfang März angeblich schon als fix vermeldete Verpflichtung des 27-Jährigen dementierte Klopp seinerzeit. "Das ist eine Ente - leider", meinte er.
Doch aus der Ente kann noch ein schwarzgelber Stürmer mit Torgarantie werden. Geschätzter Marktwert des Bosniers: 27 Millionen Euro.
Son will in die Champions League
Allerdings müsste Dzeko sich auf deutliche Abstriche beim Gehalt einlassen, das aktuell bei rund sieben Millionen Euro liegen soll.
Deutlich günstiger, für vermutlich rund elf Millionen Euro, wäre Hamburgs bester Torschütze Heung Min Son zu haben.
Der Südkoreaner steht aber nicht nur beim BVB auf dem Zettel, sondern auch bei den Premier-League-Klubs Tottenham, Liverpool und Manchester City.
Sons Kontrakt beim HSV läuft noch bis 2014, Verhandlungen über eine vorzeitige Verlängerung erteilte er bislang eine Absage.
Stattdessen blickt er in die Zukunft: "Natürlich guckt jeder auf die Champions League, das ist geiler Fußball. Da will ich irgendwann hin." Mit den Hamburgern wird er dieses Ziel wohl so schnell nicht erreichen.
CL-Torschützenkönige
Saison 2011/2012
Lionel Messi (FC Barcelona): 14 Treffer
Saison 2010/2011
Lionel Messi (FC Barcelona): 12 Treffer
Saison 2009/2010
Lionel Messi (FC Barcelona): 8 Treffer
Saison 2008/2009
Lionel Messi (FC Barcelona): 9 Treffer
Saison 2007/2008
Christiano Ronaldo (Manchester United): 8 Treffer
Saison 2006/2007
Kaká (AC Milan): 10 Treffer
Saison 2005/2006
Andriy Shevchenko (AC Milan): 9 Treffer
Saison 2004/2005
Ruud van Nistelrooy (Manchester United): 8 Treffer
Saison 2003/2004
Morientes (AS Monaco): 9 Treffer
Saison 2002/2003
Ruud van Nistelrooy (Manchester United): 12 Treffer
Saison 2001/2002
Ruud van Nistelrooy (Manchester United): 10 Treffer
Saison 2000/2001
Raul (Real Madrid): 7 Treffer
Aus der Bundesliga bleibt auch Adam Szalai von Klopps Ex-Klub Mainz 05 ein Kandidat.
Däne Eriksen passt perfekt ins Profil
Ein weiterer Starstürmer in der Verlosung ist Alvaro Negredo vom FC Sevilla. Der spanische Nationalspieler wird sich mit den Andalusiern voraussichtlich nicht für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren.
Die Dortmunder sollen den Spaniern bereits ein Angebot unterbreitet haben, die Ablösesumme liegt bei 18 Millionen Euro.
Perfekt ins Profil - jung, entwicklungsfähig, torgefährlich - passt auch Christian Eriksen von Ajax Amsterdam. Der hochtalentierte Däne hat in dieser Saison schon neun Tore erzielt und 14 vorbereitet.
Gute Argumente für den BVB
Allerdings steht der 21-Jährige, für den etwa 25 Millionen Euro berappt werden müssten, auch bei zahlreichen anderen europäischen Top-Klubs auf dem Zettel.
Doch der BVB hat nicht nur mit der Champions-League-Teilnahme, Jürgen Klopp als Trainer, Granaten wie Marco Reus oder dem bestbesuchten Stadion Europas schwerwiegende Argumente auf seiner Seite.
Da ist auch noch diese Summe mit den vielen Nullen, die so manchen umworbenen Offensivspieler und dessen Klub auf den Geschmack bringen könnte.