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Die zweimalige Olympiasiegerin hat beim Super-G gegen ihre US-Rivalin nichts zu bestellen. Lindsey Vonn macht das Triple perfekt.
Lake Louise/Beaver Creek - Zweites Podium der Saison für Maria Höfl-Riesch, WM-Ticket für Rückkehrerin Gina Stechert:
Im Schatten von "Speed Queen" Lindsey Vonn haben die deutschen Ski-Rennläuferinnen in Lake Louise einige Achtungserfolge gelandet.
Vonn überstrahlte bei den Nebel-Festspielen in Kanada mit ihrem Triple bei den beiden Abfahrten und im Super-G aber alles.
Doch nicht nur Höfl-Riesch war mit ihren Rängen drei, sechs und fünf zufrieden (Der Ski-Alpin-Weltcup im LIVE-TICKER).
Stechert überzeugt
Stechert meldete sich mit den Plätzen 14 und 15 in der Abfahrt stark zurück, fiel nur als 34. im Super-G etwas ab.
Nach fast zweijähriger, verletzungsbedingter Weltcup-Pause war das jedoch mehr, als Stechert selbst erwartet hatte. ( BERICHT: Abfahrer-Lazarett! Deutsches Team in Trümmern )
Viki Rebensburg versöhnte sich nach den Plätzen 13 und 23 als Zwölfte im Super-G zumindest ein wenig mit der Piste "Men's Olympic".
Stauffer nicht ganz zufrieden
"Jeder Tag mit einem Podest ist ein guter Tag", sagte Cheftrainer Tom Stauffer nach dem guten Auftakt durch Höfl-Rieschs zweiten Coup in der WM-Saison nach dem Slalom-Sieg von Levi/Finnland.
Insgesamt war der Schweizer nicht restlos zufrieden. Dass Höfl-Riesch bei den Abfahrten vom Nebel gestört wurde, interessierte ihn nicht.
"Wenn wir das nicht wollten, dann müssten wir rhythmische Sportgymnastik machen", sagte er. Stechert bescheinigte er eine "super" und eine "solide" Abfahrt - sowie ein alles in allem gelungenes Comeback.
Höfl-Riesch im Pech
Höfl-Riesch selbst war "gar nicht so unzufrieden mit dem ganzen Wochenende". Bei der zweiten Abfahrt habe sie wegen des Wetters "gar keine Chancen auf mehr" gehabt.
"Aber das muss man akzeptieren, man kann nicht jedes Mal absagen, wenn es drei Flocken schneit." Und im Super-G habe sie "wichtige Punkte gesammelt". Wichtige Punkte für den Gesamtweltcup.
Dort liegt sie als Zweite nach sieben Rennen 78 Zähler hinter Tina Maze (Slowenien). Dritte ist Vonn, neun Punkte hinter Höfl-Riesch.
Vonns überlegene Triumphe beeindruckten die Konkurrenz. "Wir wussten, dass die Lindsey im Speed und noch dazu auf dieser Strecke schwer zu bezwingen sein würde. Aber mein Ziel bleibt es, sie zu schlagen. Es wird der Tag kommen", sagte Höfl-Riesch.
Vonn freut sich
Am Wochenende war es noch nicht soweit.
Die Amerikanerin holte ihre Weltcup-Siege 54 bis 56 und hat in der ewigen Bestenliste nun nur noch die österreichische Ski-Legende Annemarie Moser-Pröll vor sich, die 62 Rennen gewann.
"Dafür fahre ich Ski: Für den Sieg und, um Bestmarken zu setzen", sagte Vonn.
Weltrekord für Vonn
Die 28-Jährige holte in "Lake Lindsey" ihre Erfolge zwölf bis 14 - das ist Weltrekord für einen Weltcup-Ort - und fuhr zum 100. Mal im Weltcup auf das "Stockerl".
"Die Speed-Rennen sind ein Vorteil für mich", sagte Vonn mit Blick auf den Gesamtweltcup, den sie zum fünften Mal holen möchte, "da versuche ich, so viele wie möglich zu gewinnen."
Das gelang eindrucksvoll. Von ihrer Darm-Erkrankung, die sie kürzlich für zwei Nächte ins Krankenhaus gezwungen hatte, war in diesen Momenten nichts mehr zu spüren.
Weltcup-Gesamtsieger Damen
1997/98: Katja Seizinger (Deutschland)
1998/1999: Alexandra Meissnitzer (Österreich)
1999/2000: Renate Götschl (Österreich)
2000/2001: Janica Kostelic (Kroatien)
2001/2002: Michaela Dorfmeister (Österreich)
2002/2003: Janica Kostelic (Kroatien)
2003/2004: Anja Paerson (Schweden)
2004/2005: Anja Paerson (Schweden)
2005/2006: Janica Kostelic (Kroatien)
2006/2007: Nicole Hosp (Österreich)
2007/2008: Lindsey Vonn (USA)
2008/2009: Lindsey Vonn (USA)
2009/2010: Lindsey Vonn (USA)
2010/2011: Maria Riesch (Deutschland)
2011/2012: Lindsey Vonn (USA)
Dopfer holt siebten Platz
Angeführt von Fritz Dopfer auf Platz sieben haben die deutschen Ski-Rennläufer das von Stürzen und Verletzungen überschattete Weltcup-Wochenende in Beaver Creek versöhnlich beendet.
Der Garmischer Dopfer fuhr beim Tagessieg von Ted Ligety um 1,02 Sekunden am "Stockerl" vorbei, das er im Vorjahr auf der "Raubvogel-Piste" im US-Bundesstaat Colorado als Dritter erstmals bestiegen hatte.
Stefan Luitz aus Bolsterlang als 13. mit seinem besten Weltcup-Ergebnis und der Partenkirchner Felix Neureuther auf Rang 17 komplettierten das starke Teamergebnis.
"Im zweiten Lauf war es viel besser", sagte Dopfer, der vor dem Finale Elfter war, `aber das waren viel zu viele Fehler für mich. Das darf mir nicht mehr passieren, ich muss sauberer und besser fahren."
Fahrfehler bei Neureuther
Neureuther, nach dem ersten Durchgang als Neunter noch Bester des DSV-Trios, vergab ein besseres Resultat wegen eines Fahrfehlers bei der Einfahrt Zielhang.
Ligety, der bereits den ersten Riesenslaom des Winters in Sölden gewonnen hatte, verwies Marcel Hirscher aus Österreich und den Italiener Davide Simoncelli auf die Plätze.
Der Vorsprung des Amerikaners bei seinem 13. Weltcup-Sieg auf Hirscher betrug deutliche 1,76 Sekunden.
"Ich denke nicht, dass ich in einer eigenen Liga fahre. Ich war nicht so viel besser, als die anderen. Es ist hier sehr einfach, Fehler zu machen - mir sind keine passiert", sagte Ligety bereits nach dem ersten Lauf bescheiden.