Zehn tapfere Griechen erkämpfen Remis

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Griechenland holt in Unterzahl einen Punkt gegen Japan, das auf ganzer Linie enttäuscht. Beiden droht das WM-Aus.

Viel Einsatz, wenig Ertrag: Japan kommt gegen Griechenland nicht über ein 0:0 hinaus
(Copyright: getty)

Natal - Japan hat das vorzeitige WM-Aus abgewendet, aber leichtfertig eine gute Ausgangsposition im Kampf um den Achtelfinal-Einzug verspielt. Die Blauen Samurai kamen in Natal gegen aufopferungsvoll kämpfende Griechen trotz fast einstündiger Überzahl nicht über ein müdes 0:0 hinaus.

Damit haben beide Teams noch Chancen auf die K.o.-Runde, allerdings nicht gerade große. Der einzige Gewinner des Spiels der Gruppe C war Kolumbien: Die Cafeteros, die zuvor die Elfenbeinküste mit 2:1 bezwungen hatten, standen mit Schlusspfiff als Achtelfinal-Teilnehmer fest.

"Hatten Schwierigkeiten"

"Wir haben ein paar gute Sachen gemacht, aber wir haben unsere Chancen einfach nicht nutzen können", sagte Japans italienischer Trainer Alberto Zaccheroni. "Vor dem Tor hat uns die Entschlossenheit gefehlt."

"Insgesamt war das Spiel ausgeglichen", resümierte Griechenlands portugiesischer Trainer Fernando Santos. "Japan hatte mehr Ballbesitz, auf unserer rechten Seite hatten wir da Probleme. Wir wollten ihr Kurzpassspiel unterbinden und Konter setzen. Das ist uns gelungen. Selber hatten wir Schwierigkeiten, den Ball zu halten."

Katsouranis sieht Gelb-Rot

Griechenland muss am Dienstag die Elfenbeinküste schlagen und zudem auf Schützenhilfe der Kolumbianer im Spiel gegen Japan hoffen um das Achtelfinale zu erreichen. Auch der viermalige Asienmeister, der zwei Tore Vorsprung vor den Griechen hat, muss aber unbedingt gewinnen, um die Chancen aufs Weiterkommen zu wahren.

"Wir müssen weiter so spielen - und gewinnen", sagte Zaccheroni.

Der griechische Kapitän Kostas Katsouranis sah vor 39.485 Zuschauern in Natal wegen wiederholten Foulspiels und nach einem Tackling gegen den künftigen Frankfurter Bundesliga-Profi Makoto Hasebe die Gelb-Rote Karte (38.) - doch Japan machte nichts daraus.(DATENCENTER: Der Spielplan der WM 2014)

"Katsouranis hat für drei Fouls zweimal eine Karte gesehen. Das ist ärgerlich", moserte Santos. "Er wird uns im letzten, entscheidenden Spiel fehlen."

Vier Bundesliga-Japaner

Beide Mannschaften hatten von Beginn an mit ihrer Nervosität zu kämpfen, denn der Druck war groß. Die Japaner wussten: Wenn sie verlieren, sind sie ausgeschieden, während die Griechen im Falle einer Pleite zumindest noch eine Mini-Chance haben.

Japans Trainer Alberto Zaccheroni sorgte bereits mit seiner Startaufstellung für eine Überraschung und ließ seinen formschwachen Superstar Shinji Kagawa (Manchester United) auf der Bank und brachte ihn erst in der 57. Minute.

Atsuto Uchida (Schalke 04), Hasebe (1. FC Nürnberg), Shinji Okazaki (FSV Mainz 05) und Yuya Osako (1860 München) spielten von Beginn an.

Gekas zunächst auf der Bank

Bei den Griechen mussten sich die Routiniers Dimitrios Salpingidis und Theofanis Gekas aus der Startelf verabschieden, stattdessen spielten Ioannis Fetfatzidis und Kostas Mitroglou, der allerdings in der 35. Minute angeschlagen vom Feld musste - Gekas kam.

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Die Japaner versuchten gegen die zumeist deutlich größeren Griechen sinnigerweise, hohe Pässe zu vermeiden und erspielten sich zunächst ein leichtes Übergewicht, während die Griechen auf Konter lauerten. Osako (19.) gab den ersten Warnschuss ab. Doch die Aktionen der Japaner waren nicht zwingend genug, auch in Überzahl nicht.

Vier Ecken in Folge

Stattdessen gingen zehn Griechen fast noch in Führung. Vasilios Torosidis (40.) zwang mit einem strammen Schuss den japanischen Torwart Eiji Kawashima zu einer Glanzparade.

Auch nach der Pause ging das merkwürdige Spiel weiter: Zehn Griechen spielten mutiger und entschlossener als elf Japaner - und waren auch gefährlicher.

Bezeichnend war eine Szene ab der 60. Minuten Ecke, als sich die Griechen vier Eckbälle in Folge erkämpften. Bei einem lenkte Kawashima einen Kopfball von Gekas mit letzter Kraft neben das Tor.

Okubo vergibt Großchance

Kagawa leitete die bis dahin größte Chance der Japaner mit einem feinen Pass auf Uchida ein, der Schalker passte in die Mitte, doch Yoshito Okubo brachte den Ball aus spitzem Winkel nicht am schon geschlagenen Orestis Kanezis im griechischen Tor unter (68.).

Drei Minuten später verfehlte Uchida den erlösenden Führungstreffer knapp. Griechenland hat nun die leicht bessere Ausgangslage: Sollte Japan nicht gegen Kolumbien gewinnen, würde ein Sieg mit zwei Toren gegen die Elfenbeinküste tatsächlich noch zum Achtelfinale reichen.

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