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"The Thorn" triumphiert in einem Nervenkrimi nach Verlängerung über Nicholson. Anderson steht trotz Rekord kurz vor dem K.o.
Von Matthias Ondracek und Dominik Laska
München - Favoritenschreck John Bowles ist haarscharf an der ersten faustdicken Überraschung bei der Darts-WM 2013 ( LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM) vorbeigeschrammt.
Der Qualifikant brachte den Vize-Weltmeister von 2011, Gary Anderson, an den Rand einer Niederlage. Am Ende war der "Flying Scotsman" aber eine Nummer zu groß für den stark aufspielenden Engländer.
In einer hochklassigen Partie behielt der Weltranglisten-Vierte mit 4:3 die Oberhand ( SERVICE: Das Tableau für die WM 2013).
Auch Robert Thornton und Paul Nicholson lieferten sich ein Marathon-Match.
Auf Biegen und Brechen
Im letzten Match der Day-Session sahen die Zuschauer im "Ally Pally" zuvor ein Duell auf Biegen und Brechen. Anderson warf die bisherige Turnier-Bestmarke von 19 180ern - gerade so genug gegen den eiskalten Bowles.
Der "Bulldog" hielt den hohen Scores von Anderson durch gnadenlose Effektivität stand. Die Nummer vier der Welt hingegen brachte sich selbst durch eine katastrophale Double-Quote in Bedrängnis ( SPORT1-SHOP: Darts-Equipment).
Sieben perfekte Darts
Nach den ersten vier Sätzen stand es 2:2. Anderson verpasste im vierten Leg des vierten Durchgangs einen Zehn-Darter und verspielte in der Folge den kompletten Satz. Bowles nutzte dies und ging zwischenzeitlich mit 3:2 in Führung.
Der Favorit konterte mit einem 3:2 im sechsten Durchgang. Im entscheidenden Leg gelangen Anderson dabei sieben perfekte Darts.
Taylor wirft den ersten 9-Darter der TV-Geschichte
Somit musste das siebte und letzte Leg entscheiden ( SPORT1-SHOP: Darts-Pfeile soft).
Bowles legt immer wieder vor
Anderson schien endgültig an seiner schlechten Ausbeute zu verzweifeln. Außenseiter Bowles legte immer wieder vor. Der ehemalige Rugby-Spieler konnte den Sack aber nicht zu machen.
Nach drei vergebenen Match-Darts von Bowles beendete Anderson schließlich mit 6:4 das Match.
Nächster Gegner des "Flying Scotsman" ist der Sieger der Partie zwischen Raymond van Barneveld und Brendan Dolan ( SPORT1-SHOP: Darts-Pfeile steel).
Erstmals Sudden Death
Viel Arbeit hatte Robert Thornton bei seinem Zweitrunden-Sieg zu verrichten. Der Weltranglisten-17. lieferte sich mit dem einen Rang besser platzierten Paul Nicholson ein Duell auf Augenhöhe.
"The Thorn" hatte zu Beginn der Partie Probleme. Mit zunehmender Dauer aber kam der UK-Open-Gewinner immer besser in Schwung. Am Ende triumphierte der Schotte in einem Nervenkrimi nach Verlängerung mit 4:3.
Die wichtigsten Darts-Vokabeln
Das Leg
Beim Spiel 501: Wer zuerst 501 Punkte auf Null bringt, hat ein Leg gewonnen.
Set oder Satz
Bei der Weltmeisterschaft wird in einem Satz-Modus gespielt: Wer drei Legs gewinnt, gewinnt einen Satz. Weltmeister wird, wer im Finale sieben Sätze gewonnen hat.
Double Out
Die WM wird mit der Vorgabe Double-Out gespielt. Der Spieler kann ein Leg nur dann gewinnen, wenn er abschließend eines der schmalen Doppelfelder treffe. Bei 20 Punkten Rest, muss es die Doppel-10 sein. Bei 30 Punkten, die Doppel-15.
Finish
Sobald ein Spieler sich auf die Punktzahl 170 heruntergespielt habe, hat er ein Finish. Es besteht also die Möglichkeit, ein Leg zu beenden. Sieben sogenannte Bogey-Zahlen bilden da die Ausnahme.
Bogey-Zahlen
Sieben Finishes, die kleiner als 170 sind und trotzdem nicht gecheckt werden können: 169, 168, 166, 165, 163, 162, 159.
Bullseye
Der Board-Mittelpunkt: Wer das Bullseye trifft, erzielt 50 Punkte. Von der Wertigkeit her ist das Bullseye aber nicht das höchste Feld auf dem Dartboard, sondern nur das höchste Doppelfeld. Mit Treffern in die Treble-20 (60 Punkte), Treble-19 (57 Punkte), Treble-18 (54 Punkte) und Treble-17 (51 Punkte) erzielt ein Spieler mehr Punkte.
Checkout
Die Aufnahme, mit der ein Spieler ein Leg gewinne, ist ein Checkout. Hat der Spieler 20 Punkte Rest, zielt er auf die Doppel-10. Trifft er, gelingt ihm ein 10er Checkout. Sechs Zahlen, für die es nur einen Checkout-Weg gibt: 2, 3, 153, 156, 167, 170.
Schanghai-Finish
Ein Finish innerhalb eines Zahlen-Segments, bei dem jedes Feld einer Zahl einmal getroffen wird. Am häufigsten wird das Schanghai-Finish bei 120 Punkten Rest gespielt: T20, 20, D20 ODER: 108 Punkte Rest: T18, 18, D18.
Caller
So wird der Schiedsrichter beim Darts bezeichnet. Der Caller ruft die jeweils erzielte Punktzahl aus. Befindet sich ein Spieler im Finish-Bereich, so nennt er zusätzlich die Restpunktzahl.
Oche
Die Bezeichnung der Wurflinie. Früher wurde sie Hockey genannt. Erst in den 70er Jahren hat sich die Schreibweise verändert. Wahrscheinlich, um eine Verwechslung mit der Sportart Hockey zu vermeiden.
White Wash
So wird ein Zu-Null-Sieg bezeichnet, bei dem der Gegner kein einziges Leg gewinnt.
Bouncer
Prallt ein Dart vom Dartboard ab, spricht man von einem Bouncer.
Beide Kontrahenten wechselten sich bei ihren Satzgewinnen jeweils ab. Folgerichtig musste der siebte Durchgang die Entscheidung bringen. Thornton hatte den Match-Gewinn fünfmal selbst in der Hand, konnte jedoch keine seiner Chancen nutzen.
Erstmals bei dieser WM kam es somit zum Sudden Death. Thornton sicherte sich beim Wurf auf das Bull's Eye den entscheidenden Vorteil. Diese Möglichkeit ließ sich "The Thorn" nicht mehr nehmen und beendete mit seinem siebten Match-Dart die Partie mit 6:5 im siebten Durchgang.
Hamilton im Achtelfinale
Andy Hamilton hat indes das Achtelfinale erreicht. "The Hammer" setzte sich in der zweiten Runde nach einer soliden Leistung mit 4:1 gegen den "Prince of Wales" Richie Burnett durch.
Der Mann aus der englischen Darts-Hochburg Stoke-on-Trent begann solide, musste den ersten Durchgang nach vier vergebenen Set-Darts allerdings abgeben.
Doch dann schlug der "Hammer" zu und eilte davon. Der Vize-Weltmeister von 2012 sicherte sich die nächsten vier Sätze und beendete mit einem 110er-Finish die Partie.
Hamilton steigerte sich mit zunehmender Match-Dauer und überzeugte am Ende mit einem Drei-Darts-Average von 97,27 Punkten und zehn geworfenen 180ern. Im Achtelfinale trifft der 45-Jährige nun entweder auf "The Bull" Terry Jenkins oder den Kanadier John Part ( SPORT1-SHOP: Darts-Boards).
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Chisnall überzeugt
Auch Dave Chisnall ist nach einer überzeugenden Leistung in die Runde der letzten 16 eingezogen. Der Weltranglisten-Zwölfte besiegte in seiner Zweitrunden-Partie den Qualifikanten Daryl Gurney klar mit 4:1.
Trotz des deutlichen Ergebnisses präsentierte sich Gurney in starker Form, brachte seinen Gegner des Öfteren ins Schwitzen und spielte gar einen Average von 96,42 Punkten.
Allerdings zeigte der Nordire in den entscheidenden Momenten Nerven und nutzte seine Chancen nicht, was Chisnall eiskalt bestrafte.
Auf "Chizzy" wartet in im Achtelfinale entweder der "Wizard" Simon Whitlock oder Colin Osborne. Das abschließende Match der Mittagssession bestreiten Gary Anderson und John Bowles.
Jenkins souverän
Auch Terry Jenkins bot eine souveräne Vorstellung und ließ Ex-Weltmeister John Part keine Chance.
Der Weltranglisten-Zehnte "The Bull" gab zwar den vierten Satz mit 0:3 ab. Es war aber nur ein kurzes Aufbäumen des dreifachen Champions. Der Kanadier konnte nicht an die Form früherer Tage anknüpfen und war letztendlich chancenlos.
Jenkins entschied die Partie überraschend klar mit 4:1 für sich. In der nächsten Runde wartet Andy Hamilton.
Thornton zittert sich ins Achtelfinale
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