Nach einem 0:2-Rückstand drehte der VfL Wolfsburg gegen Tyresö das Spiel
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Dank Martina Müller dürfen die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg ihren lieb gewonnenen Henkelpott behalten.
Die Ex-Nationalspielerin schoss beim 4:3 (0:2) gegen den schwedischen Vizemeister Tyresö FF in einem packenden Champions-League-Finale den Titelverteidiger wie im Vorjahr auf Europas Fußball-Thron.
"Das war eine unglaubliche Energieleistung meiner Mannschaft. Das Team hat in der zweiten Halbzeit sensationell gespielt, wir sind sehr stolz", sagte VfL-Trainer Ralf Kellermann, dessen Mannschaft zur Pause noch 0:2 in Rückstand gelegen hatte.
Der extra nach Lissabon gereiste DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sprach von einer "Werbung für den Frauen-Fußball im Allgemeinen und für den deutschen Frauen-Fußball im Speziellen. Zur Halbzeit hätte ich nicht gedacht, dass sie das noch drehen."
Nach zweimaligem Rückstand und dank großer Moral sorgte der VfL für ein Novum in der Frauenfußball-Historie.
Erstmals triumphierte ein deutsches Team zwei Mal in Folge im Europapokal. Zuvor war dies nur Umea IK aus Schweden und dem französischen Rekordmeister Olympique Lyon geglückt.
Matchwinnerin Müller erzielte sowohl das wichtige 2:2 (53.) als auch den späten Siegtreffer (80.).
Zudem sorgten Alexandra Popp (47. ) und Verena Faißt (68.) dafür, dass VfL-Spielführerin Keßler fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem Triumph von London erneut den Silberpokal in den Nachthimmel der portugiesischen Hauptstadt stemmen durfte.
Tyresö war nur in Durchgang eins überlegen, die Treffer der fünfmaligen Weltfußballerin Marta (28./56.) und Veronica Boquete (30.) reichten am Ende nicht.
In der eigens angemieteten "Discotheca Pousada" im Vorort Cascais ließen es die Wölfinnen vor dem Rückflug am Freitag krachen.
Das Männerfinale am Samstag zwischen Atletico und Real Madrid kann das Team von Ralf Kellermann nicht besuchen, da am Sonntag bereits in der Liga die zweite Mission Titelverteidigung fortgesetzt wird.
Die rund 10.000 Zuschauer im Estadio do Restelo, darunter neben Niersbach auch UEFA-Präsident Michel Platini und Bundestrainerin Silvia Neid, sahen zu Beginn einen überraschend nervösen Vorjahressieger.
Die VfL-Abwehr wurde durch die hochkarätig besetzte und schnelle Tyresö-Offensive um die fünfmalige Weltfußballerin Marta in der Anfangsphase gleich mehrere Male geprüft.
Der VfL aber erarbeitete sich ebenfalls die ersten Chancen: Popp köpfte nach Flanke von Flügelflitzerin Anna Blässe am Tor vorbei (14.).
Müller, Finalheldin beim Vorjahrestriumph in London, scheiterte aus kürzester Distanz an Torhüterin Carola Söberg (25.).
Anschließend übernahm der schwedische Vizemeister das Kommando - und Marta bewies ihre Extraklasse.
Mit einem feinen Solo ließ die Brasilianerin drei VfL-Spielerinnen alt aussehen und schob eiskalt ein. Beim Treffer der Spanierin Boquete nur zwei Minuten später gab die Wolfsburger Hintermannschaft erneut ein schlechtes Bild ab.
Doch nach der Halbzeit kamen die Wolfsburgerinnen wie ausgewechselt aus der Kabine und das Spiel wurde zum offenen Schlagabtausch - fast jede Chance landete auch im Tor.
Zwei Minuten nach Wiederanpfiff verwertete Popp eine perfekte Hereingabe von Blässe zum Anschlusstreffer und nur sechs Minuten später schöpften die rund 250 mitgereisten VfL-Fans nach Müllers Ausgleich wieder neue Hoffnung.
Die omnipräsente Marta gab postwendend mit ihrem platzierten Schuss aus rund 13 Metern die Antwort, doch das eingewechselte Geburtstagskind Faißt hielt den VfL an ihrem 25. Geburtstag nach Vorarbeit von Popp weiter im Spiel.
Kurz vor Schluss wurde Müller schließlich wie beim 1:0-Finalsieg gegen Olympique Lyon vor einem Jahr zur Matchwinnerin.
Wolfsburg verteidigt CL-Titel
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