Team-Schwächen überschatten guten Start

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Nichts wurde es mit der dritten deutschen Medaille bei der Fecht-WM. Gleich vier Teams scheiterten beim Anlauf auf das Treppchen.

Budapest - Bittere Enttäuschungen statt weiterer Siege: Nach dem guten Start in die WM erlebten die deutschen Fechter in Budapest ein Wochenende zum Vergessen.

Für die Degendamen gab es ohne Peking-Olympiasiegerin Britta Heidemann das schlechteste Ergebnis seit 15 Jahren, die Herren schafften es nicht einmal unter die besten 16. Und auch das frühe Aus der Florettfechterinnen warf vor dem Abschlusstag einen Schatten auf das bisherige Auftreten des deutschen Teams.

Lediglich die Säbelmannschaft um Ex-Weltmeister Nicolas Limbach blieb mit Rang fünf im Rahmen ihrer Möglichkeiten.

"Enttäuschendes Wochenende"

"Das war ein sehr enttäuschendes Wochenende, das gebe ich offen zu. Die Mannschaften müssen sich noch finden, das haben sie noch nicht gemacht", sagte Sportdirektor Sven Ressel. Vier Chancen gab es - keine wurde genutzt: `Drei Disziplinen haben keine gute Leistung gebracht. Insgesamt sind wir trotzdem auf einem guten Weg.

Leider haben wir das in den Mannschaften nicht bestätigen können." Im Gegenteil.

Nur Rang elf

Ohne Bronzemedaillengewinnerin Britta Heidemann blieben die Degenfechterinnen hinter ihren Möglichkeiten zurück und kamen nur auf Rang elf. Eine schlechtere Platzierung gab es zuletzt 1998. Immerhin: Heidemann will in der kommenden Saison wieder im Team antreten. Die Gefechte in Budapest verfolgte sie nur als Zuschauerin.

Viel zu jubeln hatte sie nicht. Die zweimalige Europameisterin Imke Duplitzer (Halle/Saale), die Olympiazehnte Monika Sozanska, Beate Christmann und Anja Schünke verloren im Achtelfinale gegen Italien 26:38. Danach folgten Siege gegen Taiwan und die USA, bei einer Niederlage gegen Schweden. Es gewann Russland.

Stumpfe Paradewaffe

Das deutsche Fechtlager war aber vor allem vom Auftritt der Degenherren schockiert. Die einstige deutsche Paradewaffe von Olympiasiegern wie Alexander Pusch und Arnd Schmitt schaffte es nicht einmal unter die besten 16 Teams. Platz 18 wurde es am Ende - ein historischer Tiefpunkt.

Nach der 25:29-Niederlage in der Runde der letzten 32 gegen Rumänien konnten sich die Verantwortlichen nicht daran erinnern, wann zuletzt ein deutsches Degenteam so früh bei einer WM gescheitert ist. Gold ging an Ungarn. Europameister Jörg Fiedler verließ nur Sekunden nach dem Aus völlig bedient die Bahn, seinen Teamkollegen Norman Ackermann , Falk Spautz und Steffen Launer ging es ähnlich. "Scheiße, bitter, doof", sagte Fiedler.

Unstimmigkeiten im Team

Die Probleme liegen tiefer, schon in den Tagen zuvor hatte es Unstimmigkeiten im Team gegeben. Die Offiziellen mussten mehrere Gespräche mit den Beteiligten führen, den sportlichen Erfolg brachte aber auch das nicht. "Wir werden personelle Veränderungen im Team vornehmen. In der Konstellation brauchen wir nicht weiterzumachen", kündigte Ressel anschließend an.

Eine Sekunde fehlt

Am Samstag hatten bereits die Florettfechterinnen um Vize-Weltmeisterin Carolin Golubytskyi für die erste Ernüchterung gesorgt.

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2000

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Gegen ein chinesisches B-Team verloren Golubytskyi, Katja Wächter, Anne Sauer und Sandra Bingenheimer (alle Tauberbischofsheim) ihr Auftaktgefecht 39:40 im sudden death. Eine Sekunde vor Schluss hatten sie noch mit 39:38 geführt.

Am nächsten an eine Medaille heran kamen noch die Säbelfechter. 42:40 führten sie gegen den favorisierten neuen und alten Weltmeister Russland - doch es wurde wieder nichts mit einem Podestplatz.

42:45 hieß es am Ende, auf die lang ersehnte Mannschaftsmedaille bei einer WM müssen Limbach, Max Hartung, Benedikt Wagner und Matyas Szabo (alle Dormagen) mindestens ein weiteres Jahr warten.

"Diese Sache fehlt mir. Und sie ist mir sehr wichtig", sagte Limbach, der nach zwei Siegen in der ungeliebten Platzierungsrunde seinen Humor bewies. Das Team, so stellte er fest, habe im "Ananas-Cup" wenigstens Moral gezeigt.


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